Am 6. Juli wird der Dalai Lama 90 Jahre alt. In einer Zeit, in der sich das Leben des Oberhaupts der Tibeter dem Ende entgegen neigt, sieht die Lage in Tibet selbst allerdings alles andere als rosig aus. Dem Land droht trotz des lebenslangen Engagements des Dalai Lama eine weitgehende Assimilierung.
Laut aktuellen Meldungen weitet die chinesische Regierung Arbeitslager in Tibet aus und errichtet verpflichtende Ausbildungszentren. Der deutsche Anthropologe Adrian Zenz schrieb in einer Veröffentlichung der Inter-Parliamentary Alliance on China: "Dies ist beinahe der deutlichste und gezielteste Angriff auf die traditionelle tibetische Lebensweise, den wir seit der Kulturrevolution 1966 bis 1976 gesehen haben." Inwieweit es sich bei diesen auch als Arbeitstransferprogramm bezeichneten Einrichtungen um Arbeitslager handelt und bei dem Einsatz der Menschen um Zwangsarbeit, ist indes strittig.