"Unicef-Foto des Jahres" Jana, 13, HIV-positiv

Der Aids-Virus ist in Osteuropa auf dem Vormarsch. Eines der vielen Opfer: die 13-jährige Jana, die 2004 in Odessa gestorben ist. Ihr Bild ist nun zum "Unicef-Foto des Jahres" gewählt worden.

Der britische Fotograf David Gillanders ist Sieger des internationalen Fotowettbewerbs des Kinderhilfswerks Unicef. Das "Unicef-Foto des Jahres" zeigt Jana, ein 13-jähriges Mädchen aus Moldawien, das drogenabhängig und mit HIV infiziert vergangenes Jahr in Odessa starb.

Die Frau von Bundespräsident Horst Köhler, Eva Luise Köhler, und Unicef-Schirmherrin sagte bei der Preisverleihung am Montag, das Foto gebe der Aidskatastrophe in Osteuropa ein Gesicht und sei eine Erinnerung an die Kinder, die am Zusammenbruch ihrer Familien und der sozialen Kälte ihrer Umgebung zugrunde gingen.

Janas Schicksal ist typisch für viele Kinder und Jugendliche in Osteuropa. In dieser Region breitet sich der Aids-Virus besonders schnell aus. In Osteuropa sind bereits 1,4 Millionen Menschen mit HIV infiziert. 80 Prozent der Betroffenen sind unter 30 Jahre alt, jeder zehnte ist ein Kind.

Jana war nach dem Tod ihrer Mutter aus ihrem verarmten Heimatland Moldawien in die ukrainische Hafenmetropole Odessa gekommen. Um zu überleben, war sie gezwungen zu betteln, zu stehlen und sich zu prostituieren. Jana habe sehr oft geweint, sagte Gillanders, der viel Zeit mit dem Mädchen verbracht hatte. Den harten Alltag konnte sie nur mit Drogen ertragen.

Der zweite Preis ging an Mauricio Lima aus Brasilien für die Aufnahme eines im Irakkrieg verletzten Jungen. Den dritten Preis erhielt die schwedische Fotografin Frida Hedberg. Ihr Bild zeigt einen kleinen Jungen während eines Schulfests in Schweden, der eine erste Ahnung von der Faszination des anderen Geschlechts bekommt.

DPA
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