1. Wir alle beschäftigen uns mit dem Älterwerden. Ab wann beginnt für Sie das Alter?
Jetzt bald. Sagt mein linkes Knie mir täglich, und ich frage mich: Hat es wirklich recht?
2. Wenn Sie es sich aussuchen könnten, wie alt wären Sie dann gerne? Mit anderen Worten: Was ist Ihr persönliches Lieblingsalter?
38! In diesem Alter erlebte ich die Wende in Europa. Ich war als Journalistin mitten drin, noch jung und schon verständig genug. Damals fand ich m e i n e n Weg – Sternstunden, die mich bis heute glücklich machen.
3. Welcher ältere Mensch begeistert Sie?
Meine Mutter Marianne (86), die allein lebt, mit einem wunderbaren großen Garten. Meine Schwiegermutter Johanna (91), die kürzlich mit drei Schwestern eine Alten-WG gegründet hat. Ich lerne von ihnen, dass es viele Formen gibt, würdig und vergnügt zu leben und dass Alter eine große Zeit des Lernens ist.
4. Was ist Ihr Traum fürs Alter?
Ruhe und innere Freiheit. Zeit für zwanglose Geselligkeit. Am liebsten würde ich an einem See leben, täglich schwimmen. Mein Alptraum ist der aller Menschen: einsam zu sein.
5. Bereiten Sie sich aufs Alter vor?
Ich versuche, allerdings mit nicht sehr großem Erfolg, seßhaft zu werden. Und erhöhe allmählich den Anteil ehrenamtlicher Tätigkeiten – ich bin Mentorin eines jungen Mädchens und Patin einer turbulenten Gesamtschule.
Zur Person
Körber-Stiftung/Stephanie Schweigert Ulla Lachauer, Jahrgang 51, ist freie Journalistin, Autorin und Dokumentarfilmerin. Die Wendezeit in Europa brachte sie zum Schreiben, seither hat sie sechs Bücher im Rowohlt-Verlag veröffentlicht. Ihr neues Werk trägt den Titel "Magdalenas Blau" und beschreibt das Leben und Altern der bereits von Geburt an stark sehbehinderten Veronika Zimmermann.
Tipp:
Beide Frauen sind gemeinsam in einem Gespräch mit NDR-Talkmaster Andreas Bormann am Montag, 14. Mai, 19 Uhr,in Hamburg-Bergedorf zu erleben. Mehr Informationen