Es gibt da eine Szene, die im Nachhinein beinahe prophetisch wirkt. Alexander Zverev sitzt in seinem Haus in Monte Carlo vor einer Kamera. Es ist Juni 2022, Zverev trägt ein rotes T-Shirt, Shorts und eine massive Schiene am rechten Fuß. Kurz zuvor hat er sich bei den French Open gegen Rafael Nadal schwer am Sprunggelenk verletzt. Der Zeitpunkt hatte etwas Tragisches: Zverev war auf dem Weg, die Nummer eins der Tenniswelt zu werden. Jetzt muss er wieder bei null anfangen. Und er hat Zeit für eine RTL-Doku über sein Leben.
Zverev legt seine Krücken auf den Boden. Ihm gegenüber sitzt sein enger Vertrauter, der ehemalige Hochspringer Carlo Thränhardt. Die beiden philosophieren. Zverev sagt: "Wenn du einer der Besten sein willst auf dem Platz, dann musst du einer der Besten sein in jedem einzelnen Szenario. Außerhalb vom Platz (…), im persönlichen Leben, überall." Thränhardt fragt ihn: "Bist du im persönlichen Leben einer der Besten?"
Alexander Zverev, 26, gewann Spiele gegen Roger Federer und Novak Djoković, die Stärksten der Welt. Wenn er seinen Aufschlag ins Feld drischt, entwickeln dabei nur wenige größere Wucht als der 1,98 Meter große Deutsche. Die Bälle erreichen 230 Kilometer in der Stunde und mehr. Das zeichnet ihn aus – und sein unbändiger Wille. Er ist zweifacher ATP-Weltmeister, Olympiasieger, aktuell hält er Weltranglistenplatz sieben. Es gibt in Deutschland seit Boris Becker keinen, der besser ist.
Im Privaten braut sich für Zverev hingegen ein Sturm zusammen. Kraftvoll genug, seine Karriere zu zerstören.