Die überraschend schnelle Erholung der Wirtschaft und die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt machen aus den chronisch pessimistischen Bundesbürgern ein Volk von Optimisten. Darauf weist die am Montag in Stuttgart veröffentlichte Allianz-Zuversichtsstudie hin. Vor allem hinsichtlich der Aussichten für das persönliche Leben strotzen die von der Universität Hohenheim Befragten vor Zuversicht: 59 Prozent sehen ihre Aussichten für die nächsten zwölf Monate "mit großer Zuversicht" oder "mit Zuversicht".
Gegenüber dem vierten Quartal 2009 bedeute das eine Verbesserung um 7 Prozentpunkte, berichteten die Studienautoren. Zweistellig um 14 Prozentpunkte besser beurteilten die Befragten die Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes: Sie wird von nunmehr 56 Prozent positiv gesehen. Deutschland sei im laufenden Jahr zum Wirtschaftsmotor Europas geworden, erklärte Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise. "Und auf dem Arbeitsmarkt gibt es eine positive Schubkraft. Das führt zu mehr Zuversicht."
Bereits 2009 seien im vierten Quartal die Zuversichtswerte für die Wirtschaftslage und für die allgemeine Entwicklung Deutschlands gestiegen. Dieser Trend habe sich fortgesetzt, heißt es in der Studie. Die Zuversicht für die Wirtschaft sei gegenüber dem Vorjahresquartal um 21 Prozentpunkte auf 43 Prozent gewachsen, für den Arbeitsmarkt um 20 Prozentpunkte auf 29 Prozent und für die allgemeine Lage Deutschlands um 8 Prozentpunkte auf 34 Prozent.
Spitzenreiter bei der Zuversicht sind der Studie zufolge die Bundesländer Hessen und Baden-Württemberg, während die (allerdings nicht getrennt ausgewiesenen) ostdeutschen Länder trotz leichter Verbesserungen ganz am Ende der Skala rangieren. Die allgemeine Lage Deutschlands sehen in Hessen 42 Prozent der Befragten positiv, ein Jahr zuvor waren es 24 Prozent. Baden-Württemberg verzeichnet 39 Prozent positive Antworten (Jahresvergleich: 26 Prozent), Nordrhein-Westfalen 37 Prozent (34 Prozent). In den neuen Ländern verbesserte sich die positive Einschätzung von 20 auf 25 Prozent.
Die Allianz befragte im vierten Quartal des laufenden Jahres insgesamt 1.506 repräsentativ ausgewählte Bürger.