Ausländergruppen in Deutschland Türken haben die meisten Integrationsprobleme

Türken haben unter den größeren Ausländergruppen in Deutschland die größten Integrationsprobleme. Jeder fünfte Türke spricht nur mangelhaft oder gar nicht Deutsch, und jeder zweite hat keinen häufigen Kontakt zur deutschen Bevölkerung.

Die Türken haben nach einer Studie unter den größten Ausländergruppen in Deutschland am meisten Integrationsprobleme. Polen, Griechen, Italiener und mit einigen Abstrichen auch den Migranten aus dem früheren Jugoslawien falle es erheblich leichter, sich in die hiesige Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt einzufügen. Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf repräsentative Untersuchung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.

Insgesamt ergab die groß angelegte repräsentative Untersuchung, dass die Mehrheit der hier lebenden rund 6,8 Millionen Ausländer überraschend gut in Deutschland integriert ist. So beherrschten die meisten Befragten die deutsche Sprache so gut, "dass sie das alltägliche Leben in Deutschland weitgehend problemlos bewältigen", schreiben die Forscher.

Große Unterschiede zeigten sich allerdings bei der Bildung. Dem Bericht zufolge besitzen fast zwei Drittel der hier lebenden Polen und 60 Prozent der Griechen eine mittlere oder hohe Schulbildung. Bei Italienern und Migranten aus dem früheren Jugoslawien liege diese Quote bei rund 44 Prozent, und unter den Türken verfügten lediglich 41 Prozent über einen solchen Bildungsstand. Gleichzeitig sind die hier lebenden Türkinnen unter den Analphabeten mit gut sieben Prozent stark überrepräsentiert.

Auch die sozialen Unterschiede sind erheblich: Mehr als 15 Prozent der Türken, aber nur 7,6 Prozent der Griechen lebten von Hartz IV. Ebenso zeigen sich bei den Deutschkenntnissen Differenzen. Jeder fünfte Türke, aber nur jeder 17. Italiener oder jeder zehnte Pole beherrscht die hiesige Sprache nur mangelhaft oder gar nicht. Die Hälfte der Türken pflege laut Studie zudem keine häufigen Kontakte zur deutschen Bevölkerung. Der Großteil der Italiener und Migranten aus dem früheren Jugoslawien habe hingegen mehrmals in der Woche freundschaftliche Kontakte zu Deutschen.

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AFP/DPA