Hamburg bekommt knapp ein Jahr nach dem Rücktritt von Maria Jepsen eine neue evangelische Bischöfin. Zwei Frauen werden sich am 17. Juni zur Wahl für das Amt als Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck stellen. Erste Kandidatin ist Petra Bahr, 44, seit 2006 die erste Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Leiterin des Kulturbüros in Berlin. Zweite Kandidatin ist Kirsten Fehrs, 49, Pröpstin im Kirchenkreis Hamburg-Ost und Hauptpastorin an der Hauptkirche St. Jacobi. Der Bischofswahlausschuss habe beide benannt, teilte die nordelbische Kirche am Dienstag in Kiel mit.
Die bisherige Bischöfin Jepsen war im Juli 2010 nach Vorwürfen zurückgetreten, sie sei Hinweisen über einen Missbrauchsfall nicht engagiert genug nachgegangen. Der Ständige Bischöfliche Stellvertreter, Propst Jürgen F. Bollmann, verwaltet seitdem das Amt. Gewählt wird die neue Bischöfin im Hamburger Michel durch die Nordelbische Synode, sie soll im Herbst ihr Amt antreten. Dem Kirchenparlament gehören 140 Synodale an.
Mit ihren rund zwei Millionen Mitgliedern erstreckt sich die Nordelbische Kirche über Hamburg und Schleswig-Holstein. Der Sprengel Hamburg und Lübeck umfasst dabei 226 Kirchengemeinden, der Sprengel Schleswig und Holstein 368. An Pfingsten 2012 soll dann die Geburtsstunde einer gemeinsamen Nordkirche sein. Die drei evangelischen Kirchen von Nordelbien, Mecklenburg und Pommern haben ihren Zusammenschluss beschlossen.