Am Freitagabend waren in einem Haus in Aalen (Baden-Württemberg) die Leichen einer 45-jährigen Frau und ihrer 18 Jahre alten Tochter gefunden worden. Nach dem Tod der Beiden wird nach dem Familienvater per Haftbefehl gesucht. Die Spur des Mannes führt nach Bayern: Auf dem Parkplatz vor dem Schloss Neuschwanstein wurde sein Auto gefunden.
Die kriminaltechnischen Untersuchungen an den beiden Frauen ergaben nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft Hinweise auf einen gewaltsamen Tod. Die Ermittler gehen von einer Familientragödie aus. Trotz groß angelegter Fahndung - an der auch Hunde und Hubschrauber mit Wärmebildkameras beteiligt waren - konnte der Vater auch am Sonntag zunächst nicht gefunden werden.
Suche mit Berg- und Wasserwacht
Das Auto des 46-Jährigen hatten die Ermittler schon kurz nach Bekanntwerden der Tat auf dem Touristenparkplatz unterhalb von Schloss Neuschwanstein im schwäbischen Hohenschwangau gefunden - dort, wo die Familie vor kurzem ihren Urlaub verbracht hatte. Ein Großaufgebot von Polizei, Berg- und Wasserwacht sowie Feuerwehr war im Einsatz. Die Suche wurde auch auf das benachbarte Österreich ausgeweitet. Ob der Familienvater überhaupt noch lebt und weiter auf der Flucht ist, ist unklar: Die Beamten hatten einen nicht näher beschriebenen "konkreten Hinweis" darauf gefunden, dass sich der Mann umbringen will.
Ein Bekannter der Familie hatte am Freitagabend kurz vor 21 Uhr die Polizei alarmiert und über den Verdacht eines Gewaltverbrechens in dem Zweifamilienhaus informiert. Die Fahnder gehen davon aus, dass die Frauen "im Verlauf des Freitags" starben. Die Leichen der beiden wurden am Samstagnachmittag in der Ulmer Rechtsmedizin obduziert. Wie sie starben, wurde aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekanntgegeben.