Die Entführung der "Landshut": 1977 wird ein Flugzeug von palästinensischen Terroristen entführt. Birgitt Röhll und ihr Sohn Stephan schildern die dramatischen Szenen an Bord. Heute soll aus der ehemaligen Lufthansa-Maschine ein Gedenkort entstehen.
Entführte Lufthansa-Maschine Überlebende schildern Drama an Bord der "Landshut" – und wo der Jet heute steht

Die "Landshut" 1977 in Dubai. 40 Jahre später besucht Birgitt Röhll das Flugzeug-Wrack in Brasilien.
© Roland Witschel/DPA; Harry Koundakjian/AP/DPA
Im Oktober 1977 wird die "Landshut" von palästinensischen Terroristen entführt.
Die Bundesregierung entscheidet, sich nicht erpressen zu lassen.
Die Maschine wird von der Spezialeinheit GSG 9 gestürmt – und damit das Leben der 91 Geiseln aufs Spiel gesetzt.
Unter ihnen: Birgitt Röhll und ihr Sohn Stephan.
Sie schildert die dramatischen Szenen an Bord:
"Eine der Kidnapperinnen, Soraya, steht vor der ersten Klasse und streckt zwei Handgranaten in die Luft. Wir müssen die Hände hinter den Kopf nehmen und dürfen keinen Mucks sagen."
Auch Sohn Stephan erinnert sich an die Ausnahmesituation:
"Plötzlich steht Mahmud vor mir. Er brüllt mich an, ob meine Mutter Jüdin sei. Ich verstehe sein arabisches Englisch nicht. Mein Sitznachbar übersetzt. Ich sage: "Nee!" Mahmud spuckt in meine Richtung. Zum Glück fliegt sein Rotz an mir vorbei an die Sitzlehne."
Zwischenzeitlich war die "Landshut" flugunfähig in Südamerika gestandet.
Bis sich die deutsche Regierung dazu entschied, den Jet zurück nach Deutschland zu holen.
In einer Transportmaschine kam die ehemalige Lufthansa-Maschine in Friedrichshafen am Bodensee an.
Das Wrack soll restauriert und als Gedenkstätte aufgestellt werden.
Die Finanzierung des Projekts ist bisher nicht geklärt.
Und auch die Eröffnung der geplanten Ausstellung verzögert sich laut einem Sprecher des Dornier-Museums bis 2022.