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Missbrauch in der katholischen Kirche Jens Windel wurde als Kind von einem Pfarrer vergewaltigt. Heute kämpft er um Gerechtigkeit für die Opfer. Wie hält er das aus?

Jens Windel Porträt
Windel vor dem Dom in Hildesheim. Er sagt, betrete er heute eine Kirche, werde er zynisch
© Jana Mai/stern
Jens Windel wusste lange nicht, woher seine Depressionen stammen. Mit Ende 30 kamen die Bilder zurück: Ein Priester hatte ihn als Kind brutal missbraucht. Die Taten bestimmen bis heute sein Leben.

Manchmal fehlen ihm die Worte. Nicht aus Scham oder Verlegenheit, er findet sie einfach nicht in seinem Kopf, er denkt und denkt, aber sie wollen ihm nicht einfallen. Gerade in Stresssituationen ist das so, Spätfolge des Traumas, nur eine davon. Und so steht Jens Windel, 48 Jahre alt, breites Kreuz, dunkelblauer Anzug, hellblaue Augen, an einem Augustnachmittag im Berliner Regen und überlegt lieber vorher, was er gleich dem Bundespräsidenten sagen will.  

"Herr Steinmeier, einen Moment bitte", so vielleicht? Nein, besser: "Herr Steinmeier, ich würde Ihnen gerne etwas geben." Obwohl, sagt man nicht: Herr Bundespräsident?  

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