Die Coronakrise trifft die Ärmsten der Gesellschaft besonders hart. Deshalb haben in Hamburg innerhalb weniger Tage Freiwillige eine Suppenküche organisiert. Sie hilft Bedürftigen, die wegen des Coronavirus nicht mehr vor die Tür wollen oder dürfen.
Solidarität in der Krise "So viele wie möglich versorgen" – Nachbarn organisieren binnen Tagen Suppenküche

Coronavirus: Andrea De Luna von "Dein Topf" in Hamburg
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Im Hamburger Karolinenviertel hat sich eine Initiative gegründet, die bedürftigen Menschen und allen, die wegen des Coronavirus ihre Wohnung nicht verlassen können oder wollen, zumindest zu einer warmen Mahlzeit am Tag verhelfen will. Die Idee hat Andrea de Luna gehabt und binnen weniger Tage mit einem guten Dutzend Unterstützerinnen und Unterstützern "Dein Topf" auf die Beine gestellt. Seit dem 24. März ist "Dein Topf" nun in der Turnerstraße 7 im Hamburger Karolinenviertel zu finden. Von 11 Uhr morgens bis 14 Uhr läuft die Spendenannahme. Dann liefern Nachbarn, Restaurants oder Firmen Lebensmittel oder Hygieneprodukte an.
Hamburg: Freiwillige stellen Suppenküche "Dein Topf" auf die Beine
Auf dem Speiseplan stehen an diesem Mittwoch: Paprikasuppe, Linseneintopf, Kartoffelgratin auf mediterranem Gemüsebett und als Nachtisch Quarkspeise oder Erdbeer-Joghurt. "Gestern hatten wir 60 Gäste und es werden immer mehr", sagt De Luna. "Mal sehen, wie viele heute kommen." Ab 13.45 Uhr versammeln sich dann die ersten Gäste auf dem Bürgersteig vor dem Ladenlokal. Kreidemarkierungen zeigen, wie viel Abstand zueinander die Wartenden einhalten müssen. Und auch die, die sich um das Erwärmen der Speisen, die Essensausgabe und die Organisation für die nächsten Tage kümmern, versuchen den nötigen Abstand einzuhalten. Atemmasken tragen hier im Tiefparterre alle. An der Essenausgabe trennt eine Plexiglasscheibe Gäste und Helfer. Die meisten Gäste sehen aus, als hätte das Leben es nicht immer nur gut mit ihnen gemeint. Aber auch ein junger Mann im Hipster-Outfit mischt sich unter die Wartenden. Schließlich fallen auch klassische Studentenjobs in der Gastronomie wegen der Coronakrise weg. "Einige im Team und ich denken schon darüber nach, das als dauerhafte Institution fortzuführen", sagt De Luna. "Aber erst einmal geht es darum, diese Coronakrise zu überstehen."