Die katholische Kirche sollte nach Auffassung von Papst Benedikt XVI. die Gründe für den Missbrauchsskandal bei sich selbst suchen. Man müsse heute auf schreckliche Weise erkennen, dass die größte Gefahr nicht von äußeren Feinden komme, sondern von Sünden innerhalb der Kirche, sagte Benedikt am Dienstag auf dem Flug zu einer Portugal-Reise. Die Kirche müsse dringend anerkennen, dass sie Buße und Läuterung brauche und die Opfer sexuellen Missbrauchs um Vergebung bitten müsse. Vergebung könne aber Gerechtigkeit nicht ersetzen.
Mehrere Vatikan-Vertreter hatten in den vergangenen Wochen wegen des Missbrauchsskandals den Medien eine Schmutzkampagne vorgeworfen. Berichten zufolge sorgt der Umgang mit dem Thema für Streit im Vatikan. Zuletzt hatte Benedikt am Samstag das Rücktrittsgesuch des umstrittenen Augsburger Bischofs Walter Mixa angenommen, der nach anfänglichem Leugnen Misshandlungen von Heimkindern in seiner früheren Eigenschaft als Stadtpfarrer von Schrobenhausen eingeräumt hat. Zuletzt war der Vorwurf publik geworden, der Bischof habe sich an einem Jugendlichen sexuell vergangen.