Rauchverbot Altkanzler bereut - und raucht weiter

SPD-Altkanzler Helmut Schmidt hat nach seinem unerlaubten Zigarettengenuss in einem Hamburger Theater Selbstkritik geübt. In Zukunft wolle er dem Gesetz zwar gehorchen - aber das Rauchen einzustellen käme für ihn nicht in Frage.

Altbundeskanzler Helmut Schmidt will nicht wieder gegen das Nichtrauchergesetz verstoßen. "Wir haben uns überhaupt nichts dabei gedacht", sagte Schmidt der Wochenzeitung "Zeit" über einen Zwischenfall vom Jahresbeginn, als der 89-Jährige und seine Frau Loki sich bei einem Neujahrsempfang in einem Hamburger Theater Zigaretten angezündet hatten. Man müsse dem Gesetz aber gehorchen, sagte Schmidt. Eine Nichtraucherinitiative hatte später gegen Schmidt Anzeige erstattet, das Verfahren wurde jedoch eingestellt.

Auf die Frage, was nun aus seinem Ausspruch werde, er lasse sich von niemandem das Rauchen verbieten, antwortete Schmidt: "Das bleibt auch so." Um seinen Ruf mache er sich dabei keine Sorgen, er sei kein öffentliches Vorbild. "Politiker sollen auf ihrem Felde Vorbild sein, aber nicht auf sämtlichen Feldern menschlichen Lebens. Das ist zu viel verlangt." Er habe nie versucht, das Rauchen einzustellen: "Ich bin doch nicht verrückt", sagte er.

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