Die große Mehrheit der gut 500 sozial orientierten bayerischen Wohnungsunternehmen (VdW) wird im kommenden Jahr voraussichtlich keine einzige Wohnung fertigstellen. Nur etwa ein Drittel wird 2026 Neubauprojekte zum Abschluss bringen, wie der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen in München mitteilte. Insgesamt erwartet der Verband den Bau von etwa 3.350 neuen Wohnungen.
Mehrere abschreckende Faktoren bremsen den Wohnungsbau
Im VdW sind überwiegend Genossenschaften und kommunale Wohnungsunternehmen Mitglied, denen in Summe 550.000 Wohnungen gehören. Die Zurückhaltung beim Bau neuer Wohnungen hält schon seit 2023 an. Zu den Hauptursachen zählen laut Verband Unsicherheit über die staatliche Wohnraumförderung, zu hohe Baukosten und die Bauvorschriften. "Die Antworten unsere Mitglieder machen deutlich, dass eine Trendwende für den bezahlbaren Wohnungsbau in Bayern noch nicht in Sicht ist", erklärte Verbandsdirektor Hans Maier.
Großes Fragezeichen hinter den Plänen
Ob die 3.350 geplanten Wohnungen in Gänze gebaut werden können, ist demnach ebenfalls ungewiss. Bei etwa 2.700 der Wohnungen kalkulieren die Wohnungsunternehmen mit staatlichen Zuschüssen. Doch laut VdW ist wegen überzeichneter Fördermittel bei mehr als 2.300 Wohnungen nicht sicher, ob im kommenden Jahr ausreichend Geld zur Verfügung stehen wird. "In der Summe steht damit hinter Förderzusagen von insgesamt 480 Millionen Euro noch ein Fragezeichen", sagte Maier.
Da der Neubau ein unsicheres Geschäft ist, wollen sich etliche Wohnungsunternehmen laut VdW bei den Investitionen auf ihre vorhandenen Wohnungen konzentrieren. 31 Prozent der Unternehmen wollen demnach 2026 mehr für Modernisierungen und klimarelevante Sanierungen ausgegeben, 19 Prozent planen auch in diesem Bereich mit Kürzungen.