Der weltbekannte Nürnberger Christkindlesmarkt ist offenbar jünger als bisher angenommen. Eigentlich wollte die Stadt in drei Jahren das 400-jährige Bestehen feiern. Doch neue wissenschaftliche Untersuchungen des Stadtarchivs und des Germanischen Nationalmuseums (GNM) ergaben: Der Markt ist wohl rund 50 Jahre jünger als gedacht.
Neue Untersuchungen stellen alte Datierung infrage
Der älteste Nachweis für den Nürnberger Weihnachtsmarkt ist eine historische Spanschachtel aus dem GNM. Auf deren Unterseite findet sich demnach eine schwer lesbare Widmung: "Regina Susanna Harßdörfferin von der / Jungfrau Susanna Eleonora Elbsin zum / Kindles marck". Darauf folgt eine Jahreszahl, deren dritte Ziffer nahezu unleserlich ist. Bisher ging man davon aus, dass diese Jahreszahl wohl 1628 lautet.
Die neuesten Untersuchungen ergaben jedoch, dass Harsdörffer zwischen 1663 und 1731 lebte – was eher auf das Jahr 1678 (statt 1628) schließen lässt. Weitere Erkenntnisse zu ihren Familienangehörigen lassen den Angaben zufolge letztlich nur den Schluss zu, dass die Beschriftung nicht von 1628 stammen kann.
OB: Markt ist und bleibt Aushängeschild unserer Stadt
Für Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) ist das mit Blick auf das Jubiläum 2028 nicht weiter schlimm: "Egal ob unser weltberühmter Christkindlesmarkt nun 400 oder 350 Jahre alt ist – er ist ein Aushängeschild unserer Stadt und Teil unserer Identität. Unser Christkind, die "Stadt aus Tuch und Holz" gehören einfach zu Nürnberg. Und im Prolog sagt ja unser Christkind alljährlich sehr treffend: "Mein Markt bleibt immer jung!""
Der Nürnberger Christkindlesmarkt gilt als größter in Deutschland und einer der ältesten. Jahr für Jahr zieht er viele Tausend Besucher aus aller Welt an. Er wird am 28. November mit dem Prolog des Nürnberger Christkindes auf der Empore der Frauenkirche eröffnet und geht bis zum 24. Dezember.