Fast alle Arztpraxen in Berlin sind für die ab heute verpflichtende Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePa) startklar. "Ein flächendeckender Start wird angestrebt, und die meisten Praxen sind technisch schon ausgestattet", sagte eine Sprecherin der KV Berlin der Deutschen Presse-Agentur. Nur ein kleiner Anteil von etwa 5 Prozent habe das notwendige ePA-Modul noch nicht installiert. Dort verzögere sich der Start.
In Bezug auf Nutzung und Installation sei die Lage aber noch sehr dynamisch. Valide Aussagen zur tatsächlichen Nutzung seien Ende Anfang Oktober möglich.
Ärztinnen und Ärzte sind ab dem 1. Oktober verpflichtet, die ePa zu nutzen und neue Diagnosen und Befunde in der E-Akte abzulegen. Die ePA soll etwa den Dokumentenaustausch zwischen verschiedenen Arztpraxen oder mit Apotheken erleichtern. Rund 70 Millionen der gut 74 Millionen gesetzlich Versicherten haben schon seit Januar eine ePA von ihrer Krankenkasse angelegt bekommen, was man für sich auch ablehnen kann.
Auch Berliner Apotheken sind bereit
Für Patientinnen und Patienten ändert sich beim Arztbesuch erstmal nichts. Beim Einstecken der Versichertenkarte am Anmeldetresen erteilen sie ein Zugriffsrecht standardmäßig für 90 Tage. Patienten können sich in ihre ePA einloggen, müssen es aber nicht. Nur wenn man es tut, kann man aber online festlegen, welche Ärzte welche Daten sehen können und was nicht.
Auch für Krankenhäuser und Apotheken ist die ePa ab heute Pflicht. "Die Apotheken sind technisch vollkommen bereit, die ePa im vorgesehenen Umfang vollständig zu nutzen", sagte der Sprecher des Berliner Apotheker-Vereins, Stefan Schmidt.
Nach Angaben der KV-Sprecherin sind die Erfahrungen mit der ePa in den Arztpraxen gemischt. Einige Praxen seien sehr zufrieden, andere berichteten von Zugriffsproblemen und Fehlern beim Hochladen von Dokumenten.