Potsdams erste direkt gewählte Oberbürgermeisterin Noosha Aubel ist in ihr Amt gestartet. "Es fühlt sich sehr gut und sehr stimmig an", sagte die parteilose Politikerin auf die Frage, wie es sich anfühle, Oberbürgermeisterin zu sein. Eines der drängendsten Probleme der Stadt - bezahlbares Wohnen - bekommt sie selbst zu spüren: "Die Wohnungssuche läuft noch nicht sehr erfolgreich", sagte Aubel an ihrem ersten Arbeitstag. Erstmal wohne sie in einem Ein-Raum-Apartment. Aubel legte ihren Amtseid als neue Rathauschefin ab. Bei Instagram sagte sie am Donnerstag freudestrahlend: "Jetzt gibt es kein Zurück mehr."
Die 49-Jährige wurde am 12. Oktober in einer Stichwahl mit 72,9 Prozent der Stimmen gewählt und beendete damit die lange Ära der Sozialdemokraten im Rathaus der Landeshauptstadt. Ihr Vorgänger Mike Schubert von der SPD wurde im Mai bei einem Bürgerentscheid aus dem Amt gewählt. Es gab schon mal eine Frau an der Spitze der Stadt: Brunhilde Hanke war von 1961 bis 1984 SED-Oberbürgermeisterin. Sie starb im vergangenen Jahr.
Die neue Stadtchefin hat viele Pläne
Aubels feierliche Amtseinführung steht am 4. November mit rund 200 geladenen Gästen an. Dann bekommt sie auch die Amtskette überreicht. Die Amtszeit dauert acht Jahre.
Die neue Oberbürgermeisterin will unter anderem die Verwaltung modernisieren, sich für bezahlbares Wohnen und gute Bildung für alle einsetzen sowie einen ökologischen Stadtumbau voranbringen. Dabei kündigte sie an, den Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern zu suchen, ob bei Wohnzimmergesprächen oder auch vor Supermärkten.
In Potsdam ist die parteilose Politikerin keine Unbekannte: Sie verantwortete als Beigeordnete mehrere Jahre die Bereiche Bildung, Kultur, Jugend und Sport in der Landeshauptstadt. Mitte 2024 wurde sie dann Stadträtin und Dezernentin in Flensburg. Aus dem hohen Norden zieht sie jetzt wieder zurück nach Potsdam.