Genderverbot in Hessen Paritätischer beharrt auf genderneutralem Sprachstil

Das Genderverbot in Hessen sieht vor, dass in vielen Bereichen Wörter mit Sternchen nicht mehr verwendet werden dürfen. (Symbolb
Das Genderverbot in Hessen sieht vor, dass in vielen Bereichen Wörter mit Sternchen nicht mehr verwendet werden dürfen. (Symbolbild) Foto
© Sven Hoppe/dpa
Gendern mit Sonderzeichen wie Binnen-I und Sternchen hat die Landesregierung in vielen Bereichen untersagt. Stellenweise gibt es Gegenwehr.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband will sich im Gebrauch von diskriminierungssensibler Sprache nicht von der hessischen Landesregierung einschränken lassen. "Menschen aller Geschlechter anzusprechen, ist keine Frage des Sprachstils, sondern der Menschenrechte und der im Grundgesetz verbrieften Rechte", erklärte Landesgeschäftsführerin Yasmin Alinaghi.

Hessische Ministerien versuchten, die Verwendung gendergerechter Sprache über den Geltungsbereich des hessischen Genderverbots hinaus zu verhindern, sagte Alinaghi. Betroffen seien vom Land geförderte Projekte ebenso wie Referentinnen und Referenten bei Veranstaltungen, an denen das Land beteiligt sei. 

Diese würden aufgefordert, verkürzte Formen zur Kennzeichnung mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen nicht zu verwenden. Dabei geht es beispielsweise um Sternchen oder Doppelpunkte. Gendern mit solchen Sonderzeichen ist den hessischen Landesbehörden und Schulen verboten. 

Keine Rechtsgrundlage

In einer Handreichung an die Mitgliedsorganisationen habe man nun klargestellt, dass es für entsprechende Hinweise keine Rechtsgrundlage gebe, erklärte der Paritätische Wohlfahrtsverband. Sie seien lediglich als unverbindliche Empfehlungen zu werten.

Der Paritätische hat nach eigenen Angaben rund 830 Mitgliedsorganisationen, bei denen mehr als 55.000 hauptamtliche und 35.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind.

dpa

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