Der Schutz der Alleen genießt Verfassungsrang in Mecklenburg-Vorpommern - doch an den Kreis- und Gemeindestraßen werden nach Darstellung der Umweltorganisation BUND gefällte Alleebäume oft nicht nachgepflanzt. Allein im vergangenen Jahr seien 259 Bäume nicht ersetzt worden, teilte der BUND anlässlich seiner jährlichen Alleentagung mit.
BUND: Kommunen verstoßen gegen Gesetz
Seit 2011 sei so ein Defizit von 7.500 Alleebäumen an Kreis- und Gemeindestraßen entstanden. Dabei schreibe das Naturschutzgesetz des Landes den Ersatz gefällter Straßenbäume vor, um die Alleen nachhaltig zu sichern. Jedoch: "Bis auf den Landkreis Rostock stehen alle Landkreise mit den Pflanzungen von Alleebäumen in den roten Zahlen", sagte Dujesiefken. Der BUND verlange die Einhaltung dieses Gesetzes.
Besser sieht es nach Dujesiefkens Worten für die Bäume an Bundes- und Landesstraßen aus. "Mit 3.792 Pflanzungen bei 2.489 Fällungen hat die Straßenbauverwaltung an Bundes- und Landesstraßen auch in diesem Jahr wieder eine positive Bilanz erzielt." Langjähriges vorausschauendes Planen in der Straßenbauverwaltung des Landes und die Umsetzung mit engagierten Mitarbeitern hätten sich in den letzten Jahren sehr positiv ausgewirkt.
Fehlender Platz? Fehlendes Geld? Oder fehlender Wille?
Von den Kommunen werde oft fehlendes Geld oder fehlender Platz als Argument dafür vorgebracht, dass gefällte Straßenbäume nicht nachgepflanzt werden. Aus Sicht der Alleenschützerin hängt es jedoch öfter am Willen. Nach Gesprächen etwa mit dem Landrat von Vorpommern-Greifswald, Michael Sack (CDU), gehe es in dem Landkreis seit einigen Jahren voran, berichtete Dujesiefken. Im vergangenen Jahr sei an den Kreisstraßen in Vorpommern-Greifswald mehr neu gepflanzt als gefällt worden, lobte sie.
Der 20. Alleentag des BUND Mecklenburg-Vorpommern findet am 5. November in Güstrow statt.