Am Müritz-Klinikum in Röbel (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) ist die neue Kinder- und Jugendpsychiatrie feierlich eröffnet worden. Der Neubau, der bereits im April in Betrieb genommen worden war, kostete nach Angaben von Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) etwa 20,5 Millionen Euro. Rund 17,5 Millionen Euro habe das Land als Fördermittel beigesteuert. Laut Drese stehen in Röbel nun 21 stationäre und acht tagesklinische Plätze zur Verfügung.
"Diese Investition in die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen ist wichtig, da die Zahl der psychischen Erkrankungen bei jungen Menschen in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat. Und zwar stärker als in der Gesamtbevölkerung", machte die SPD-Politikerin deutlich. Den Betroffenen müsse so früh und so gut wie möglich geholfen werden.
"Mit der hochmodernen Einrichtung in Röbel werden die Arbeits- und Behandlungsbedingungen verbessert", zeigte sich die Ministerin gewiss. So könnten Eltern die Therapie ihrer Kinder in Familienzimmern begleiten. Ein flexibler Wechsel zwischen Intensiv- und Regelbehandlung sei möglich und auch die tagesklinische Behandlung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. So könne jungen Menschen noch besser geholfen werden, die mit psychischen Erkrankungen kämpfen und Unterstützung brauchen.
Psychische Störungen bei Kindern nicht selten
Fachleute beklagen allerdings seit langem, dass die Behandlungsangebote nicht mit dem stetig wachsenden Bedarf schritthalten. Vielfach fehle es an Platz, vor allem aber an Personal, so dass Betroffene oft monatelang auf eine angemessene Therapie warten müssten.
Nach Einschätzung von Experten hat etwa ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen im Lebensverlauf einmal mit behandlungsbedürftigen psychischen Störungen zu tun. Auslöser können Leistungsdruck, Mobbing oder auch Konflikten mit Eltern sein. Besonders häufig sind demnach Angststörungen, depressive Störungen, ADHS sowie ein gestörtes Sozialverhalten.