Tatort Schule Wieder Unterricht nach Messerangriff

Nach der Messerattacke an einem Essener Berufskolleg geht die Schule wieder los. (Archivbild) Foto: Fabian Strauch/dpa
Nach der Messerattacke an einem Essener Berufskolleg geht die Schule wieder los. (Archivbild) Foto
© Fabian Strauch/dpa
Erster Schultag nach den dramatischen Ereignissen am Essener Berufskolleg. Eine Lehrerin wurde bei einer Messerattacke schwer verletzt. Jetzt kommen Schüler und Lehrer hier wieder zusammen.

An dem Essener Berufskolleg soll nach dem Messerangriff auf eine Lehrerin der Unterricht fortgesetzt werden. Um den rund 1.800 Schülern durch gewohnte Abläufe Kontinuität und Stabilität zu bieten, sei Unterricht nach Plan vorgesehen, teilte die Bezirksregierung Düsseldorf mit. Die Lehrer könnten den Unterricht je nach Situation in den Klassen und Kursen anpassen. Außerdem sollen Schulpsychologen vor Ort ihre Hilfe anbieten. 

Bei der Messerattacke am Freitagvormittag war die 45-jährige Lehrerin durch mehrere Stiche schwer verletzt worden. Sie sei nicht mehr in Lebensgefahr, sagte eine Polizeisprecherin. Der tatverdächtige 17-jährige Schüler werde weiterhin intensivmedizinisch behandelt, hieß es ebenfalls am Sonntag. 

Der 17-Jährige war in einem Park in der Nähe des Hauptbahnhofs festgenommen worden. Die Polizisten setzten Schusswaffen ein. Der Kosovare soll bei dem Zugriff im Park ein Messer gezogen haben.

Unmittelbar nach der Messerattacke in der Schule hatten Spezialeinheiten das Gebäude abgeriegelt. Im Inneren harrten Schülerinnen und Schüler stundenlang aus, ebenso das Kollegium. Ein Hubschrauber kreiste über dem Gebäude. Nun lag das Wochenende zwischen den Ereignissen und dem nächsten Schultag.

Sicherheitsgefühl erhöhen

Nach Angaben der Stadt soll die Präsenz des Sicherheitsdienstes auf dem Gelände das Sicherheitsgefühl der Schüler und Lehrkräften erhöhen. Der Sicherheitsdienst dürfe aber zum Beispiel nicht in Schulranzen nachschauen, ob jemand ein Messer mit in die Schule bringe, sagte eine Stadtsprecherin.

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Appell an die Eltern 

Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) hatte zuvor an die Eltern appelliert, dafür zu sorgen, dass die Kinder keine Waffen mit in die Schule bringen. "Wir müssen reinschauen in den Tornister, reinschauen in den Rucksack", forderte er. "Das müssen in erster Linie die Eltern selbst machen, aber auch die Schule und als Stadt werden wir helfen", hatte Kufen gesagt. 

Auch die Schulgemeinschaft solle aufmerksam sein, wie eine Sprecherin der Stadt allgemein erklärte. Wenn ein Kind in der Schule mit einem Messer prahle, sollten Mitschüler sich an ihre Lehrer wenden, sagte die Sprecherin. 

Bisher keine Angaben zum Tatmotiv

Unterdessen ermittelt eine Mordkommission unter anderem zum Motiv für die Tat. Dazu machten die Ermittler bisher keine Angaben. 

Thema im NRW-Landtag

Die Messerattacke gegen die Lehrerin soll am Donnerstag Thema im Innenausschuss des NRW-Landtags werden. Die SPD-Fraktion hat das beantragt. "Eine solche Tat kann natürlich nicht ohne Konsequenzen bleiben", sagte SPD-Innenexpertin Christina Kampmann. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) werde um einen ersten Bericht und eine Analyse gebeten.

dpa