Landwirtschaft Obstbauern erwarten nach Frostjahr wieder normale Apfelernte

Nach den verheerenden Ernteausfällen im vergangenen Jahr erwarten die Thüringer Obstbauern in diesem Jahr wieder eine normale Ap
Nach den verheerenden Ernteausfällen im vergangenen Jahr erwarten die Thüringer Obstbauern in diesem Jahr wieder eine normale Apfelernte. Foto
© Martin Schutt/dpa
Vergangenes Jahr fiel die Apfelernte weitgehend aus. Nun sind die Vorzeichen für die Thüringer Obstbauern besser - trotz oder gerade wegen kalter Nächte.

Nach verheerenden Ernteausfällen im vergangenen Jahr blicken die Thüringer Obstbauern optimistischer auf die aktuelle Apfelernte. "Es geht wieder bergauf. Ich würde es dieses Jahr als normale Ernte bezeichnen von den Mengen her", sagte der Vorstand von Thüringens größtem Anbaubetrieb Fahner Obst in Gierstädt (Kreis Gotha), Michael Bley. Auch mit der Größe der Früchte sei er zufrieden. Konkrete Zahlen nannte er nicht. 

Hagelschäden in einigen Bereichen

"Nach dem schwierigen Vorjahr ist es ganz wichtig, dass die Betriebe jetzt eine gute Ernte haben und stabil ins nächste Jahr gehen können", ergänzte der Geschäftsführer des Landesverbands Gartenbau, Joachim Lissner. Auch er sprach von einer "normalen Ernte". Der Spätfrost sei dieses Jahr weitgehend ausgeblieben, in einigen Bereichen habe es aber Hagelschäden gegeben. 

Im vergangenen Jahr war die Apfelernte im Freistaat weitgehend ausgefallen. Die Erträge pro Hektar brachen im Vergleich zu 2023 um 85 Prozent ein. Das Land griff den Obstbauern mit Hilfsgeldern unter die Arme. Grund war damals eine Spätfrostnacht Ende April, die viele Blüten abtötete. 

Leichter Frost hilft beim Ausdünnen

Dieses Jahr habe es leichten Frost gegeben, der aber nicht weiter dramatisch gewesen sei, sagte Bley. Er habe sogar geholfen, die vielen Blüten an den Bäumen etwas auszudünnen. "Wir hatten dieses Jahr ganz viele Blüten. Wenn man die alle dranlässt, bekommt man ein Größenproblem", erklärte er. Hagel habe aber auf einzelnen Flächen zu einem Totalschaden geführt, die Ware sei nur noch für Saft zu gebrauchen. Härteversicherungen hätten hier einen Teil des Ausfalls gedeckt. 

Die Apfelernte werde noch bis voraussichtlich Ende Oktober gehen, sagte Bley weiter. "Mit den Pflaumen sind wir durch, Birnen haben wir nur geringe Mengen." Insgesamt baue der Verbund Fahner Obst derzeit auf rund 900 Hektar rund um Gierstädt an. Auch in Kindelbrück (Kreis Sömmerda) gibt es ein größeres Anbaugebiet. Dazu kommen kleinere Betriebe unter anderem in Ostthüringen.

dpa