Mademoiselle Ruby Sexarbeiterin in der Coronakrise: "Ich wünsche mir von Politikern wie Karl Lauterbach mehr Offenheit"

Sexarbeiterin Ruby Rebelde
Sexarbeiterin Ruby Rebelde 
© Ruby Rebelde
Ruby Rebelde wurde Sexarbeiterin, um ihr BAFöG aus Studienzeiten abzubezahlen. Die Coronakrise zwang auch sie ins Homeoffice. Jetzt appelliert sie an Politiker, ihre Arbeit zu respektieren und mehr zu unterstützen. 

Wie wohl die Stimme einer Frau klingt, die am Telefon beinahe täglich sexuelle Dienstleistungen anbietet? Dem Klischee nach müsste aus dem Handy eine tiefe, verrauchte Stimme dröhnen. Mademoiselle Rubys Stimme ist hell und freundlich. Einmal unterbricht sie das Telefonat, weil ihre Katze etwas frisst, das sie nicht fressen soll. Mademoiselle Ruby heißt eigentlich Ruby Rebelde. Nach ihrem Studium der Kunstgeschichte arbeitete sie als Reiseleiterin und Reitlehrerin, wurde dann Sexarbeiterin in Brandenburg. Mittlerweile ist sie Vorsitzende des Hydra Vereins, der die Interessen von Sexarbeiterinnen vertritt. 2020 konnte Mademoiselle Ruby nur 19 Wochen arbeiten, weil Sexarbeit wegen Corona verboten wurde. Ihre Dienste bietet sie nun aus dem Homeoffice an.

Frau Rebelde, stimmt das Klischee: Schälen Sie in Wahrheit Kartoffeln, während Sie die Person am anderen Ende der Leitung in erotische Stimmung versetzen?
Ich mache oft nebenbei Dinge im Haushalt. Ich fände es seltsam, nur dazusitzen, während ich sexuelle Dienstleistungen anbiete.