Unfall in asiatischen Textilfabriken Deutsche wollen Billig-Klamotten meiden

Laut einer stern-Umfrage wollen zwei Drittel der Deutschen Produkte meiden, die unter menschenunwürdigen Zuständen produziert wurden. Der Grund: die Katastrophen in asiatischen Textilfabriken.

Nach den Bränden und Häusereinstürzen in asiatischen Textilfabriken wollen zwei Drittel der Deutschen (66 Prozent) nicht mehr bei Firmen kaufen, die unter menschenunwürdigen Bedingungen produzieren lassen. Das ergab eine Umfrage für den stern. 22 Prozent würden auch dann nicht auf Einkäufe bei solchen Firmen verzichten. Die übrigen 12 Prozent antworteten mit "kaufe dort ohnehin nichts".

Herauszufinden, in welchem Land die Kleidung hergestellt wurde, ist jedoch nicht immer einfach. Die Hersteller sind nur verpflichtet anzugeben, aus welchen Materialien ihre T-Shirts, Jeans und Kleider produziert werden. Die Angabe "made in ..." ist freiwillig.

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Entscheidend ist die letzte Naht

Selbst das Etikett "made in Italy" oder "made in Germany" bietet keine Garantie für faire Arbeitsbedingungen. Als Produktionsort gilt das Land, in dem die letzte Naht genäht wird. Also: Eine Jeans aus Bangladesch, die in Deutschland mit einem Knopf veredelt wird, erhält das begehrte "made in Germany".

Länder wie Italien drängen in der EU auf eine Verschärfung der Verordnung. Die deutschen Textilhersteller wollen den bisherigen Status quo hingegen beibehalten.

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mw