Während die Studien am Corona-Impfstoff im Jahr 2020 anlaufen, steht der Finanzchef von Biontech, Sierk Poetting, vor einem gewaltigen Problem: Wo kann sein Unternehmen mehr als eine Milliarde Impfstoffdosen herstellen? Biontech habe damals ein Gramm mRNA produzieren können in einer Woche, erinnert sich Poetting: "Das entsprach ungefähr 20.000 Impfstoff Dosen pro Woche. Das hat natürlich nicht gereicht."
Die Suche nach einer Fabrik gestaltet sich schwierig. Eine Produktion neu zu bauen, würde deutlich zu lange dauern. Auch andere Anlagen umzurüsten, ist aufwendig. Die Impfstoffproduktion muss in speziellen Reinräumen stattfinden. Das zeigt sich beim Besuch in einer Biontech-Produktionsanlage für Krebsimpfstoffe: Der Zutritt erfolgt durch mehrere Schleusen, die Reinräume müssen ständig auf unerwünschte Mikroben kontrolliert werden. Auch die Arbeitsabläufe sind streng reglementiert: Hektisches Verhalten und Rennen sind verboten, auch mit Handschuhen darf nur das Nötigste angefasst werden.
In Mainz warten die Biontech-Firmengründer Uğur Şahin und Özlem Türeci an einem Sonntag Anfang November 2020 schließlich auf die Ergebnisse der entscheidenden Impfstoffstudie. Sie wird zeigen, wie gut der Corona-Impfstoff tatsächlich ist. Die Biontech-Kommunikationschefin bereitet sich auf alle möglichen Ausgänge vor. "Wir haben natürlich gewusst: Wenn der Impfstoff nicht wirksam ist, dann ist die Firma massiv geschädigt", sagt Şahin. Aber sie hätten in der Rückschau auch nicht gesehen, "was wir hätten besser machen können."
Am Abend klingelt Uğur Şahins Handy. Am anderen Ende der Leitung ist der Chef von Pfizer – mit einer Nachricht, die am Tag darauf um die Welt gehen wird.
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Hosts: Tim Kleikamp und Lukas Sam Schreiber
Autoren: Tim Kleikamp, Martin Schlak und Lukas Sam Schreiber
Executive Producer: Isa von Heyl
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