Buchtipp Diagnose hörgeschädigt

Angst, Verunsicherung, Trauer und im schlimmsten Fall Ablehnung empfinden Eltern, wenn sie erfahren, dass ihr Kind hörgeschädigt ist. Das Buch "Diagnose hörgeschädigt" von Karin Kestner ist das bislang erste und einzige Buch, das sich an Eltern von hörgeschädigten bzw. gehörlosen Kindern richtet und ihnen Hilfe bietet.

"Ihr Kind ist hörgeschädigt!"

"Es ist, als ob sich ein schwarzer Abgrund vor einem auftut, und man fällt hinein." So oder ähnlich empfinden es viele Eltern, wenn die dunkle Vorahnung zur Gewissheit wird.

Irgendwo tief im Innersten hatten sie noch geglaubt, alles würde sich zum Guten wenden. Die Sorgen und Zweifel würden sich auflösen, das Leben wäre endlich wieder "normal". Doch alle Hoffnungen sind dahin, wenn der Arzt oder die Ärztin diesen einen Satz ausspricht: "Ihr Kind ist hörgeschädigt!"

Die gehörlose Schauspielerin Emmanuelle Laborit hat in ihrer Autobiografie "Der Schrei der Möwe" beschrieben, was ihre Mutter später über diesen Moment berichtet hat:

"Mit neun Monaten habe ich dich zu einem Spezialisten gebracht, der sofort sagte, dass du vollkommen taub geboren seist. Das war ein schwerer Schock. Ich wollte es nicht wahrhaben, dein Vater ebensowenig. Wir haben uns gesagt: 'Das ist eine falsche Diagnose, es kann nicht sein.'"

Gehörlosigkeit ist keine "normale" Behinderung

Für viele Eltern ist es ein Schock, wenn sie vom Arzt die Bestätigung über die Hörschädigung des Kindes bekommen. Verunsicherung, Trauer und im schlimmsten Fall totale Ablehnung des Kindes sind die Folge.

Was bedeutet hörgeschädigt? Ist mein Kind jetzt schwerbehindert? Wie muss ich damit umgehen? Werde ich mit meinem Kind jemals reden können? Dies sind Fragen, die sich Eltern eines hörgeschädigten bzw. gehörlosen Kindes stellen.

Allein gelassen mit einer Problematik, mit der man bislang nichts zu tun hatte, ist meist erster Ansprechpartner der Arzt. Verständlicherweise wird zunächst medizinische Hilfe gesucht. Zwar gibt es technische und operative Methoden, die bei Hörschädigung zur Anwendung kommen, doch: Gehörlosigkeit ist keine "normale" Behinderung.

Nicht hören zu können bedeutet nicht einfach nur den Ausfall eines Sinns wie zum Beispiel des Sehsinns beim Blindsein. Mit dem Hörsinn fällt derjenige Sinn weg, auf dem fast unsere gesamte Kommunikation durch die gesprochene Lautsprache erfolgt.

Dies hatte in der Geschichte der Gehörlosen zur Folge, dass sie auf den visuellen Sinn zur Kommunikation "ausgewichen" sind. Gehörlose haben ihre ganz eigene Sprache entwickelt: die Gebärdensprache. Und eigene Sprache schafft eigene Kultur. Die Gehörlosengemeinschaft empfindet sich nicht als behindert - würde jeder Gebärdensprache benutzen, hätte niemand ein Problem. Und wenn man niemals Musik gehört hat, vermisst man sie auch nicht. So wie wir Hörenden es nicht vermissen, nicht ultraviolettes Licht sehen zu können wie Bienen oder so gut riechen zu können wie Hunde. Somit besitzt das Thema Gehörlosigkeit eine viel größere Tragweite als nur den im medizinischen Sinne physischen Defekt.

Hilfe vom Säuglingsalter bis zum Berufseintritt

Das Leben als Gehörloser bedeutet in einer überwiegend hörenden Welt die permanente Gefahr der Isolation. Umso wichtiger ist es daher, als Eltern mit dem gehörlosen Kind kommunizieren zu können, im Idealfall mittels der natürlichen Sprache der Gehörlosen: der Gebärdensprache.

Von der ersten Diagnose im Säuglingsalter über die ersten gemeinsamen Jahre bis zum Eintritt des Kindes ins Berufsleben - in "Diagnose hörgeschädigt" begleiten Karin Kestner, staatlich geprüfte Gebärdensprachdolmetscherin und intime Kennerin der Gehörlosenproblematik, und Dr. Olaf Fritsche, Biophysiker und Journalist, einfühlsam und ausführliche Hilfestellung für betroffene Eltern, die auf einen Schlag mit der schwierigen Problematik Gehörlosigkeit konfrontiert werden. Ein notwendiges Buch.

"Diagnose hörgeschädigt" 175 Seiten € 21,50 Verlag Karin Kestner

Leseproben und Bestellmöglichkeit des Buches online unter:

oder per Fax/Post unter:

Verlag Karin Kestner Manual Audio Devices Hufgarten 4b D-34302 Guxhagen Tel: +49 (0) 5665 3167 Fax: +49 (0) 5665 3556

Mehr Infos zum Thema, Bücher und CD-ROMS zum Erlernen der Gebärdensprache unter

Mehr Infos zum Thema Gehörlosigkeit mit Schnupperkurs in Deutscher Gebärdensprache

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