Was ist Lasik? Ein seit einigen Jahren gebräuchliches Operationsverfahren, bei dem ein computergesteuertes Laser-Instrument die Brechkraft der Hornhaut verändert. Zunächst wird dafür mit einem Präzisionsmesser ein dünnes Scheibchen Hornhautoberfläche abgehobelt und zur Seite geklappt. Dann modelliert der Laser die darunter liegende Schicht so, dass der Sehfehler (Kurz- oder Weitsichtigkeit bzw. Astigmatismus) ausgeglichen wird. Das zuvor weg geklappte Hornhautscheibchen dient zum Schluss als natürliches Pflaster.
Für wen kommt eine Laserbehandlung mit Lasik in Frage?
Grundsätzlich ist Lasik geeignet für kurzsichtige Patienten mit –1,0 bis –10,0 Dioptrien, Weitsichtige bis +3,0 Dioptrien und bei Hornhautverkrümmungen bis etwa 4,0 Dioptrien. Besonders empfehlenswert ist das Verfahren für alle, die aus beruflichen Gründen besser ohne Brille oder Kontaktlinsen auskommen sollten, Piloten etwa oder Sportler. Nach erfolgreicher Laserbehandlung sind Sie normalsichtig und unabhängig. Voraussetzung für Lasik ist, dass sich Ihre Hornhaut als geeignet erweist. Bei manchen Menschen ist sie zu dünn, sodass sie nicht damit behandelt werden können.
Wie zuverlässig funktioniert das Verfahren?
Wir haben soeben die Operationsergebnisse von rund 600 Patienten ausgewertet. Dabei liegt der „Happiness-Bereich“, in dem die Leute mit ihrer neuen Sehleistung zufrieden sind, zwischen –1,0 und +1,0 Dioptrien, und das erreichen wir bei der Erstbehandlung in knapp 90 Prozent der Fälle. Wenn wir nachbehandeln, kommen wir auf 98,8 Prozent. So mancher, den wir schon auf 0,5 oder 0,75 Dioptrien korrigiert haben, möchte dennoch in einem zweiten Schritt auf genau null kommen. Auch das ist machbar.
Wie schnell ist der Laserbehandelte wieder fit?
Das geht gewöhnlich sehr rasch. Die meisten erreichen ihre neue Sehleistung schon am Abend des Operationstages oder am darauf folgenden Tag, vereinzelt auch erst einige Tage später.
Was kostet eine Lasik-Behandlung?
Etwa 2000 Euro pro Auge. Es gibt einige private Kassen, die sich damit schmücken, dass sie ganz oder teilweise dafür aufkommen. Der Regelfall ist aber, dass der Patient selbst bezahlt.
Sollte die Krankenkasse nicht dafür zahlen?
Einerseits würden die Eingriffe dadurch billiger, weil die Zahl stark zunähme. Doch überlegen Sie einmal die Konsequenzen, wenn auf einmal 30 Millionen gesetzlich Versicherte Anspruch auf Lasik hätten – das Geld würde anderswo eingespart werden müssen. Deshalb bin ich dagegen, dass das Lasern Kassenleistung wird. Wenn jemand eine Staroperation braucht, weil er nichts mehr sehen kann, dann soll und muss die Kasse das zahlen. Wenn einer kurzsichtig ist, hat er die Wahl zwischen Brille und Kontaktlinsen oder eben die Option, sich eine Lasik-Behandlung selbst zu leisten. Reine medizinische Indikationen, bei denen der Patient keine Alternative zu Lasik hat, sind sehr selten. Ein Beispiel wäre, dass jemand auf einem Auge –6,0 Dioptrien hat und auf dem anderen null. Wenn der keine Kontaktlinsen tragen kann, ist ihm auch mit einer Brille nicht zu helfen. Die beiden Bilder sind einfach zu verschieden. Doch wie gesagt: Das ist sehr selten.
Woran erkenne ich den guten Lasik-Spezialisten?
Daran, dass er schon viele Fälle operiert hat und bereits seit einigen Jahren auf diesem Sektor tätig ist. Zudem sollte sich der Operateur auch den neuesten Stand der Technik leisten. Er braucht modernstes Gerät, das regelmäßig und gründlich gewartet wird.
Stimmt es, dass Patienten durch Lasik mitunter eine derart hohe Sehschärfe erreichen, dass es sie schon wieder zu nerven beginnt, etwa, weil sie plötzlich jeden einzelnen Pixel auf dem Bildschirm erkennen?
Lasik wird seit zehn Jahren angewandt, ich mache es seit 1993 und habe seitdem viele tausend Behandlungen vorgenommen. In der Tat haben wir in der Anfangszeit sehr hohe Erwartungen an die Sehleistung gehabt, die wir würden erzielen können, und zwar mit der Aberrometrie, dem so genannten „Maßanzug“ für das individuelle Auge. Heute ist man bescheidener – Susan Stahnke, die ich operiert habe, hat 160 Prozent erreicht. Das ist viel, aber nicht zu viel. Das Ziel ist heute schlicht, so zu sehen wie ein normalsichtiger Mensch in der entsprechenden Altersgruppe.