E-Books werden nach Einschätzung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in Deutschland in den nächsten Jahren stark an Bedeutung zunehmen. "Mittelfristig wird der Anteil von E-Books am deutschen Buchmarkt um die zehn Prozent betragen", sagte der Vorsteher des Börsenvereins, Gottfried Honnefelder, am Dienstag in Frankfurt am Main kurz vor Eröffnung der Buchmesse. Deutschland liege in diesem Bereich aber noch deutlich hinter dem Markt in den USA zurück. Umso wichtiger sei es, dass die Bundesregierung dem Beispiel Frankreichs und Spaniens folge und auch für elektronische Bücher den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent erlaube.
Buchmesse-Direktor Juergen Boos sagte, er erhoffe sich von der 62. Frankfurter Buchmesse Anregungen für neue Produktions- und Vertriebsformen: "Wir müssen gespannt sein und uns überraschen lassen, welche neuen Formate entstehen." Die zunehmende Digitalisierung von Büchern sei nach Johannes Gutenbergs Erfindung des beweglichen Bleisatzes die zweite große Umwälzung in der Literatur. Die neue Technik erlaube, dass Geschichten zum Beispiel in Teams geschrieben würden. Andererseits sei Technik ohne Inhalt aber nutzlos. "Die Buchmesse bleibt daher der Ort, wo Geschichten und Inhalte gehandelt werden", betonte Boos.