Berlinale-Sieger Fatih Akin Rassismus und Volksverhetzung in "Bild"

Berlinale-Sieger Fatih Akin wirft "Bild" Rassismus und Volksverhetzung vor

Hamburg - Der Filmregisseur Fatih Akin hat "Bild" Rassismus und Volksverhetzung vorgeworfen. In einem Interview mit dem stern sagte er, hinter den Berichten von "Bild" über Sibel Kekilli und Birol Ünel, die beiden türkischstämmigen Hauptdarsteller seines Films "Gegen die Wand", habe eine "Kampagne" gesteckt. "Das Ziel ist Rassismus," sagte Akin. Das sei "ganz eindeutig" gewesen "bei der Birol-Geschichte in der ‚Bild’-Zeitung. Das ist doch Volksverhetzung."

Nachdem "Bild" tagelang ausgebreitet hatte, dass Sibel Kekilli früher in Porno-Filmen mitgewirkt hat, hatte die Zeitung auch über Vorstrafen Ünels berichtet. Dazu der Schauspieler, ebenfalls im stern-Interview: "Ich war in den 80er Jahren Autonomer." Er habe in Hannover "alles Mögliche gegen rechte Gruppen wie die FAP" gemacht, und dazu stehe er. "Das ist für mich auch Zivilcourage. Ich habe dem Obermacker der FAP aufs Maul gehauen und wurde verurteilt auf Bewährung."

Regisseur Akin, dessen bei der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichneter Film diesen Donnerstag in Deutschland anläuft, fühlte sich, wie er dem stern sagte, auch von einer Kolumne Franz Josef Wagners in "Bild" unangenehm berührt. Darin schreibe Wagner "über ‚drahtige Haare‘ und ‚olivenfarbene Haut‘" des Filmemachers. "Das hat", so Akin zum stern, "einen ganz komischen Beigeschmack. Das fühlt sich nicht gut an."

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