China Keine Micky Maus am Abend, bitte

Der Regierung in Peking sind Micky Maus und Mangas ein Dorn im Auge. Und weil ausländische Comics zudem die Cartoon-Preise ruinierten, sollen sie zur Hauptsendezeit aus dem Fernsehen verbannt werden.

Tom und Jerry könnte es in China schon bald an den Kragen gehen. Die Medienbehörde des Landes erwägt, ausländische Comic-Serien zur Hauptsendezeit aus dem Fernsehprogramm zu verbannen, wie eine Sprecherin am Mittwoch mitteilte. Voraussetzung sei, dass in China produzierte Cartoons ausgestrahlt werden könnten, die in Qualität und Quantität vergleichbar seien. Das Verhältnis zwischen ausländischen und inländischen Comic-Serien ist in China bereits jetzt auf vier zu sechs beschränkt.

Vertreter der chinesischen Cartoon-Industrie begrüßten die Ankündigung und forderten, einheimische Comic-Zeichner müssten stärker gefördert werden. "Seit Mitte der 80er Jahre sind viele Cartoons kostenlos oder zu sehr niedrigen Preisen aus Amerika und Japan nach China eingeführt worden", sagte Fu Tiezhen, Vorsitzender des Verbands Chinesischer Cartoon-Künstler. Das habe zu einem Preisdumping geführt. "Wir müssen Maßnahmen zum Schutz unserer Landeskultur ergreifen", so Fu.

Comic-Serien aus dem Ausland, vor allem Disney-Produktionen, sind in China sehr populär. Einheimische Produktionen haben dagegen bis auf wenige Ausnahmen kaum Erfolg.

AP
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