Das Geheimnis seines Erfolges Ein Killer für Scorsese

Seine Mafiakiller haben Filmgeschichte geschrieben. Nun hat Hollywoodregisseur Martin Scorsese verraten, warum die Profimörder immer so glaubhaft geraten sind. Er habe professionellen Beistand gehabt, so der Schöpfer von Filmen wie "GoodFellas" und "Casino".

Woody Allen hat mit "Bullets over Broadway" über genau dieses Thema einen ganzen Film gedreht, und auch in der Mobster-Kultserie "Sopranos" wollte ein Mafioso der Filmbranche erklären, wie es in der ehrenwerten Gesellschaft denn nun wirklich zugeht. Ausgerechnet "Good Fellas"-Regisseur Martin Scorsese hat nun verkündet, dass die Realität der Fiktion zuweilen näher kommt, als der gesetzestreue, Kinokarten-zahlende Bürger so glauben mag.

Im Interview mit dem Männermagazin "Penthouse" verriet der Filmemacher aus dem New Yorker Viertel Little Italy, dass er sich bei seinen Mafia-Filmen von einem Berufsmörder habe beraten lassen. Er wolle immer "realistische und authentische Filme drehen", so Scorsese. "Ich hatte zum Beispiel bei 'GoodFellas' und 'Casino' einen Ex-Killer als Berater am Set."

Und der 66-Jährige sagte auch, woher die Faszination für dieses Milieu der Gewalt kommt. Gewalt sei ein Bestandteil des Lebens, so Scorsese. Seine Filme zeigten Menschen in der Krise, "im Konflikt mit sich, Gott und der Welt". Er sei als Junge Ministrant gewesen und habe sogar Priester werden wollen. "Schuld, Sühne, Sünde, Erlösung, Glaube, Gott, Tod und Teufel... all das war und ist immer noch der Treibstoff für meine Arbeit. Filme und Religion - in meinem Leben gab es noch nie etwas anderes."

Etwas gibt es aber doch noch, scheint es: Scorsese lobte seinen Kameramann Michael Ballhaus in höchsten Tönen, mit dem er seit den 80er Jahren zusammen arbeitet: "Er ist mein Freund, mein Ratgeber, mein Retter, der mich in den dunklen Stunden des Zweifelns und Verzweifelns - und die habe ich nach wie vor bei jedem Film - wieder aufrichtet", so der "Departed"-Regisseur über den Deutschen. "Wir verstehen uns mittlerweile, ohne viele Worte machen zu müssen, ganz intuitiv. Und was dabei herauskommt, ist viel mehr als nur die Summe von dem, was jeder von uns einbringt."

AP/sal

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