Nächstes Jahr soll der 21. James-Bond-Film gedreht werden, aber noch immer ist nicht klar, wer diesmal den Agenten spielt. Die Verhandlungen mit Pierce Brosnan (51) sind angeblich gescheitert. In einem Interview sagte der kommerziell erfolgreichste 007-Darsteller, dass Bond hinter ihm liege. Wer aber soll es dann machen?
Als 2002 der 20. Bond "Stirb an einem anderen Tag" herauskam, schien alles noch ganz klar zu sein. Danach gefragt, ob er die Rolle des britischen Agenten noch ein fünftes Mal spielen werde, erwiderte Brosnan: "Ich will eine klare Antwort geben: Ich werde noch einen weiteren Film machen."
Zu hohe Gagen-Forderungen
Doch im April dieses Jahres gestand er, die Bond-Produzenten hätten noch nicht bei ihm angerufen. Er wolle ja gern, wisse aber nicht, ob er nochmal dürfe. In der britischen Presse war zu lesen, die Produzenten fänden Brosnan zu alt. Doch Branchenkenner bezweifeln, dass dies der Grund ist: Der letzte Bond-Film war schließlich der erfolgreichste in der 42-jährigen Geschichte der Filmserie. Als wahrscheinlicher gilt, dass die Produzenten Brosnans Gagen-Forderungen zu hoch fanden. Keineswegs ausgeschlossen wird, dass die Verhandlungen hinter den Kulissen weitergehen und man sich doch noch einigt.
Öffentliche Suche
Einen neuen Bond zu finden, wird zuweilen als die kniffligste Aufgabe des Filmmetiers beschrieben. Schon 1962, bei der Erstbesetzung, tat man sich schwer. Bond-Autor Ian Fleming und die Produzenten Albert R. Broccoli und Harry Saltzman ließen damals die Leser der Zeitung "Daily Express" Vorschläge machen und abstimmen: An erster Stelle kam - heute kaum vorstellbar - der auf Gentleman-Rollen spezialisierte David Niven. Als später ein Nachfolger für Sean Connery gesucht wurde, verfiel man auf das Shampoo-Modell George Lazenby, doch der kam so schlecht an, dass er nach nur einem Film gefeuert wurde.
Viele Namen kursieren
Als Brosnan-Nachfolger sind in den vergangenen Monaten Dutzende von Namen genannt worden. Bei den Londoner Buchmachern an erster Stelle steht der Australier Hugh Jackman (35), zuletzt in der Titelrolle des Schauerstreifens "Van Helsing" zu sehen. Danach folgen "Daredevil"-Bösewicht Colin Farrell (28) und Orlando Bloom (27), der als Elf mit Sex-Appeal in "Der Herr der Ringe" bekannt wurde. Bloom wird auf jeden Fall in die Bond-Rolle schlüpfen - in einem Film über die Flegeljahre des Agenten, der völlig außer der Reihe gedreht wird.
Auch Roger Moores Sohn ist im Rennen
Aus einer Umfrage des britischen Filmmagazins "Total Film" ging "Cold Mountain"-Star Jude Law (30) als Sieger hervor, eine Amazon-Umfrage wiederum ermittelte als Wunsch-Bond den "englischen Patienten" Ralph Fiennes (41). Die deutschen Teilnehmer votierten für George Clooney (43), Ben Affleck (31) und Mel Gibson (48) - die als Amerikaner jedoch chancenlos sind. Die Boulevardzeitung "The Sun" will erfahren haben, dass Geoffrey Moore (37) zum engeren Kandidatenkreis gehört und so in die Fußstapfen seines Vaters Roger (76) treten könnte.
Viele bringen sich auch selbst ins Gespräch, etwa Popstar Robbie Williams (30), der aber schon eine Absage erhielt. Bei der Casting-Chefin für die James-Bond-Filme gehen täglich Bewerbungen ein. In einem Interview sagte sie einmal, Männer, die sich nicht für attraktiv genug hielten, um jederzeit als James Bond einzuspringen, seien wohl eher selten.