"Romeo und Julia" brachte Franco Zeffirelli 1969 eine Oscar-Nominierung für die Beste Regie ein. Für die Beste Kamera und das Beste Kostümdesign erhielt die Verfilmung des Shakespeare-Stoffs jeweils einen Oscar. Der Film, der im Jahr zuvor erschienen war, wurde ein großer Erfolg – auch für die beiden Hauptdarsteller Olivia Hussey und Leonard Whiting. Sie erhielten je einen Golden Globe als beste Nachwuchsschauspielerin und bester Nachwuchsschauspieler für ihre Rollen der Julia und des Romeo. Beide waren damals noch Teenager. Whiting war erst 16, Hussey gerade mal 15.
Allerdings thematisieren die beiden heute den Film aus einem ganz anderen Grund als seinen Erfolg. Dieser Grund lässt die Dreharbeiten vor 55 Jahren und den berühmten Regisseur in keinem guten Licht dastehen. Hussey und Whiting verklagen das damals verantwortliche Filmstudio Paramount vor einem kalifornischen Gericht auf 500 Millionen Dollar. Die heute über 70-Jährigen werfen dem Studio und dem Regisseur vor, sie zu einer Nacktszene gedrängt zu haben, obwohl beide damals noch minderjährig waren (der stern berichtete).
Pippo Zeffirelli äußert sich zu umstrittener Nacktszene
Bei einer Bettszene habe der Regisseur darauf gedrängt, dass die beiden Darsteller nackt seien, obwohl ihnen der Klage zufolge versprochen worden sei, dass es keine Nacktheit im Film geben werde. Das US-Magazin "Variety" zitiert den Manager der beiden Schauspieler Tony Marinozzi: "Was ihnen gesagt wurde und was tatsächlich geschah, sind zwei verschiedene Dinge." Wegen der Nacktszene sollen Hussey und Whiting der Klage zufolge auch unter mentalen Ängsten gelitten und Jobs nicht bekommen haben.
Franco Zeffirelli kann sich zu den Anschuldigungen nicht mehr äußern. Der Regisseur ist 2019 verstorben. Allerdings meldet sich nun sein Sohn Pippo Zeffirelli zu Wort, Präsident der Franco Zeffirelli Foundation. Der Film sei weit davon entfernt, pornografisch zu sein, zitiert der "Guardian" Pippo Zeffirelli aus einer Mitteilung.
Zeffirelli sagte, er glaube, dass die beiden Produzenten des Films, John Brabourne und Anthony Havelock-Allan, über Einverständniserklärungen der Eltern der Schauspieler verfügten. Und er macht klar, was er von der Klage hält: Es sei "peinlich" zu hören, dass 55 Jahre nach den Dreharbeiten zwei ältere Schauspieler, "die ihre Berühmtheit im Wesentlichen diesem Film zu verdanken haben", erklärten, sie hätten einen Missbrauch erlitten, der ihnen jahrelang Angst und emotionales Unbehagen bereitet habe.
Tödlicher Bogenschütze, Serienmörder und romantischer Lover: So wurde Jeremy Renner berühmt

Die Rolle, die ihn vor allem bei einem jüngeren Publikum bekannt machte: In der "Avengers"-Reihe, einer Comicverfilmung, spielt Renner jedes Mal den Bogenschützen Hawkeye, auch bekannt als Clint Barton. Hawkeye hat sehr gute Augen, kann gut zielen und seine Pfeile haben alle eine unterschiedliche Wirkung. So gehören etwa Elektroschocks und Explosionen zu seinem Repertoire.
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Sein Einruck sei, dass die beiden "immer eine Beziehung tiefer Dankbarkeit und Freundschaft" mit seinem Vater geführt hätten. Als Beleg führt er hunderte Interviews an, die die beiden Schauspieler über die schöne Erinnerung "an ihre sehr glückliche Erfahrung" gegeben hätten. Hussey habe erneut mit Zeffirelli zusammengearbeitet für "Jesus von Nazareth", Whiting dessen Beerdigung besucht.