Es kommt nicht mehr so oft vor, dass eine neue Band mit ihrem zweiten Album das Debüt übertrifft. Den Kings of Leon aus Nashville/Tennessee ist das gelungen: Den drei Followill-Brüdern und ihrem Cousin - Lead-Gitarrist Matthew - sind die Lobeshymnen vor allem aus Europa nicht zu sehr in den Kopf gestiegen. Die Vier haben nach "Youth & Young Manhood" fleißig weiter geübt und sind an den Instrumenten noch besser geworden. "Wenn ich mir die alte Platte anhöre, denke ich: 'Das ist nicht halb so gut wie das, was wir jetzt machen können'", sagt Jared, der Bassist, der heimatlichen Zeitung "The Tennessean". Jared, 17 Jahre alt, spielt erst seit zwei Jahren Bass. Seine Brüder Caleb und Nathan, Anfang 20, hatten einfach beschlossen, dass er ein großartiger Bassist werden würde. Manchmal wird Jared inzwischen mit dem Rolling-Stones-Urbassisten Bill Wyman verglichen.
"Kings of Celine Dion"?
Und auch Sänger Caleb hat etwas für seine künstlerische Entwicklung getan: Er hat für "Aha Shake Heartbreak" mit dem Rauchen aufgehört. Die anderen lästern zwar, die sanftere Stimme könnte sie nun zu den "Kings of Celine Dion" machen. Die beiden Gitarren, die mit dem Sound von nicht weniger als 40 Jahren Rock spielen, und die dynamische Rhythmusabteilung wissen das aber zu verhindern. Echter, handgemachter Rock, der absolut frisch klingt.
Uwe Käding/AP