Auch in der Musical-Version des Komödienklassikers "Der Schuh des Manitu", die am Sonntag in Berlin Weltprermiere feierte, ist Winnetouch um keinen Beauty-Tipp verlegen. Der schwule Zwillingsbruder Abahachis preist dem Zuschauer beim Rundgang durch seine Schönheitsfarm "Puder Rosa Ranch" singend und reimend eine Spezialbehandlung für sonnengegerbte Haut an: "Wisst ihr nicht, wie es euch belastet, wenn man Tag für Tag durch die Steppe hastet?"
Während Winnetouch seinen rosa Traum lebt, kämpfen sich die Helden Abahachi und sein weißer Blutsbruder Ranger durch Prärie und Saloonkulisse. Und lassen dabei natürlich - ganz wie im Film - kein Westernklischee aus. Ganz im Gegenteil: Die Musicalmacher bemühten sich, die filmische Westernparodie noch zu toppen und schlachteten klassische Musicalszenen aus.
Klagen über ödes Anschleichen
Bösewicht Santa Maria steppt wieder, und Rangers Klage über das öde Anschleichen und Spurenlesen mit den Worten "Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden" löst unter den Zuschauern Begeisterung aus.
Regisseur Michael "Bully" Herbig freut sich über das gelungene Remake seines Erfolgfilms mit inzwischen zwölf Millionen Zuschauern. "Es ist doch schön, wenn die Gags, die wir vor neun Jahren geschrieben haben, immer noch funktionieren." Das Geheimnis seiner Lach-Erfolge ist für den Komiker ein Rätsel. "Ich kann nicht erklären, warum die Leute lachen. Ich schreibe Szenen und drehe Filme, die ich auch selbst gern sehe", sagt er.
Im Berliner Theater des Westens wurden seine Gags jedenfalls auch auf der Musicalbühne groß bejubelt. Selbst Sprüche wie "Ein Apache in der Patsche" und gesungene Kalauer wie "Ich trink Ouzo, was machst du so?" können die gute Laune des Publikums nicht trüben.
Nach 25 Liedern, diversen Actionszenen und einigen Gläschen Ouzo in Dimitris griechischer Bar, reimt Winnetouch ein weises Schlusswort: "Gott sei Dank ist es vorbei mit der Übeltäterei."