Alternative-Country Lucinda Williams: "World Without Tears"

Mit 13 Titeln, die rau, zuweilen roh und ziemlich illusionslos von den kleinen und großen Verletzungen im Leben handeln, meldet sich die Grande Dame des Alternative-Country zurück.

Ihr neues Album heißt zwar "World Without Tears", doch beschwingte Fröhlichkeit ist nicht Lucinda Williams' Ding. Statt dessen zieht sich eine unbestimmte Sehnsucht durch die 13 Titel, die rau, zuweilen roh und ziemlich illusionslos von den kleinen und großen Verletzungen im Leben handeln. Mit spröder Stimme singt Lucinda vom "American Dream", der unerreicht bleibt: "My American Dream almost came true/ But the things they promised me/ never came through/ I believe in the American dream/ But things are never quite what they seem".

"People Talkin'" handelt vom Schaden, den Klatsch anrichten kann und erinnert musikalisch am ehesten an frühere Werke wie das 1998 entstandene "Car Wheels On A Gravel Road". Dieses fünfte Roots-Rock-Album hatte endlich nicht mehr nur die Kritiker und Musikerkollegen überzeugt, sondern es verkaufte sich auch gut.

Immer schön dreckig

Ansonsten sind die Früchte ihrer Arbeit ("Fruits Of My Labor", wie auch der schleppende Aufmachertitel des neuen Albums heißt) diesmal stilistisch recht unterschiedlich ausgefallen. "Jeder Song hat einen anderen Geschmack und reflektiert einige meiner Einflüsse", zitiert die Plattenfirma die 50-Jährige aus Louisiana, Tochter eines Literaturprofessors und Dichters und einer Musikerin. Blues, Rock, Folk, Country - mal pur, mal gemischt, aber immer von der bitteren, dreckigen Variante.

Da jaulen schon mal die Bluesgitarren, während andere Titel im wesentlichen aus Lucindas Gesang und Percussion bestehen. Sie schlägt und zupft die Gitarre, wahlweise akustisch oder elektrisch, die dreiköpfige Band - neben einer weiteren E-Gitarre Schlagzeug und Bass - setzt mit Mandoline, Harmonika und Wurlitzer Akzente. Gut möglich, dass Lucinda ihren bisher drei Grammys mit diesem Album einen weiteren hinzufügen kann.

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