Big & Rich Nashviller Allerlei

Country trifft Rap trifft Rock: Was anderswo fein säuberlich getrennt ist, gerät bei den beiden Musik-Outlaws Big & Rich zu einem faszinierenden Gebräu.

Big ist wohl nicht sooo groß und John vielleicht noch nicht richtig reich. Aber was Big (laut offizieller Band-Webseite wirklich der Vorname) Kenny und Jonathan Rich (... wirklich der Nachname) als Duo Big & Rich veranstalten, könnte sie durchaus zu großen Country-Western-Rock-Pop-Stars machen: Weil es respektlos witzig, voll guter Laune und derb-frischen musikalischen Ideen ist, trotzdem aus Nashville kommt und sich der dortigen Outlaw-Szene zugehörig zählt. "Wir sind entschiedene Freidenker in unserer Musik, und das ist für mich, was die Outlaw-Bewegung in Nashville war: Leute wie Hank Williams, Kid Rock und andere wie sie sind definitiv Freidenker ihrer Musik", erklärt Rich in einem Interview. "Sie haben sich keine Grenzen in dem setzen lassen, was sie mit ihrer Musik machen wollten."

"Country Music ohne Vorurteile"

Und so lassen sie zu ihrem herrlichen zweistimmigen Country-Duo-Gesang den härtesten Rock und den ländlichsten Country spielen - "Country Music Without Prejudice" nennen sie das. "Rollin' (The Ballad of Big & Rich)" kommt mit Aerosmith-Gitarrendonner und dem Rap von Cowboy Troy genauso authentisch wie die Fidel-selige "Wild West Show". Andere Titel heißen "Kick My Ass" und "Save A Horse (Ride A Cowboy)" - und so wird auch klar, warum die beiden Freidenker mit viel komödiantischem Talent auch noch eine "Freakshow" versprechen. Man kann das Album in Partysongs und auch ein paar Balladen mit erstaunlichem Tiefgang aufteilen. Oder als frischeste Country-Rock-Brise seit den freakigen Anfängen von Dr. Hook & The Medicine Show komplett genießen.

Uwe Käding/AP

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