HipHop Common: "Electric Circus"

Mit seinem neuen Album geht Common weit über den im HipHop gültigen Konsens hinaus und entschwebt in psychedelische "ProgHop"-Welten. Seine Texte sorgen dagegen für die nötige Bodenhaftung.

Ein etwas übertriebener Vergleich sei erlaubt (schon wegen des Covers der CD): Mit "Like Water For Chocolate" aus dem Jahr 2000 schuf der HipHopper Common sein Pendant zum Beatles-Album "Revolver": Alte Strukturen werden noch weitgehend beibehalten, aber mit neuen Inhalten gefüllt und musikalisch weiterentwickelt. "Electric Circus" nun scheint Commons "Sergeant Pepper" zu sein: Der US-Amerikaner geht weit über den im HipHop rund 20 Jahre nach der "New School" immer noch in weiten Teilen gültigen Konsens hinaus und entschwebt mit seinem neuen Werk in psychedelische "ProgHop"-Welten.

Surreale Soundwelten

Zwischen HipHop, Soul, Soundspielereien, hippiesken Soundwelten, Rock und Pop entstehen ausgreifende Tracks im Geiste von Jimi Hendrix, Marvin Gaye, Isaac Hayes und ein wenig Miles Davis. Mit verschiedenen Gästen und buntschillernden musikalischen Ideen lädt Common zu einer Zirkus-Aufführung, die zwischen konkreten politischen Botschaften und surrealen Soundwelten ein musikalisches Opus Magnum vorführt, an dem sich künftige HipHop-oder New-Soul-Produktionen messen lassen müssen. Leicht haben sie es dabei nicht.

Markus Schwarz

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