Elf Millionen Mal hat sich sein erstes Album "Back to Bedlam" verkauft. Der Ex-Soldat wurde praktisch über Nacht zum erfolgreichsten Solo-Künstler Europas - und parallel zu einem der meist gehassten. Als "Heulsuse" und "Nervensäge" wurde er verspottet, seine Musik als "Jammerlappen-Pop" diffamiert. Zudem entdeckte ihn die Yellow Press als Klatsch-Opfer. Entnervt verließ Blunt das Land, um zur Ruhe zu kommen und an einer neuen CD zu arbeiten. Jetzt ist sie da, und Blunt zeigt bravourös, das er keine Eintagsfliege war.
Auf "All the Lost Souls" präsentiert er perfekten, melodiösen Pop. Meist soft und langsam, mal druckvoll und fröhlich. Überladen mit Melodien und Einfällen. Sicher, da ist nichts schräg, innovativ oder cool. Blunt macht Gefühlsmusik, die sich sofort und ohne Umwege über das Großhirn in den Ohren festsetzt. Aber das macht er wie kein zweiter in diesen Tagen. In seinen besten Momenten erinnert er sogar an die Beatles. Wer das für übertrieben hält, sollte mal in den Song "One of the Brightest Stars" hinein hören.