morgenstern Welches Weihnachten darf es denn sein?

Mehrer Generationen sitzen Weihnachten auf einem Ecksofa, während Kinder Geschenke auspacken
Manche lieben Weihnachten als große Familienfeier – andere wollen möglichst weit weg
© Maskot / Getty Images
Weihnachten traditionell oder unkonventionell? Mehr Ängste und Depressionen bei Kindern. Und: Die Ukraine und das 185-Milliarden-Problem. Die Lage am Morgen.

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

nun ist der 2. Advent vorbei, in zweieinhalb Wochen ist Heiligabend. Wissen Sie schon, wie Sie Weihnachten verbringen? Ganz traditionell oder lieber mit Freunden als mit der Familie? Denn dass man sich mit seinen Eltern und Geschwistern versteht, ist ja kein Naturgesetz – genauso wenig, dass man sich um des lieben Friedens willen durch Weihnachtstage quält, die man ganz anders verbringen möchte.

Wie ich auf das Thema komme? Weil die Ex-Bundesaußenministerin und jetzige Präsidentin der UN-Vollversammlung, Annalena Baerbock, den Zeitungen der Funke Mediengruppe gesagt hat, sie hoffe sehr, dass ihre Töchter nicht ohne sie aus New York nach Deutschland fliegen müssen. Denn bei den Vereinten Nationen steht der Haushalt für 2026 noch nicht und die Verhandlungen dazu dauern länger. "Manche Traditionen sind mir heilig, und dazu zählt: Weihnachten in meinem Heimatdorf mit meiner trubeligen Großfamilie und vielen Kindern zu verbringen, mit echten Kerzen am Tannenbaum."

Weihnachten – lieber traditionell oder ganz anders?

Seit ich für Nachtdienste und diesen Newsletter von Thailand aus arbeiten darf, wundere ich mich über die Weihnachtsdeko hier. Da steht in einem Strand-Restaurant bei mir in der Nähe ein überlebensgroßer Weihnachtsmann neben einem Fernseher, auf dem ein Kaminfeuer läuft – während die Gäste bei 25 Grad am Abend in T-Shirts und Shorts an ihren Tischen sitzen. Aber ich verstehe trotzdem, dass hier viele Leute herkommen, die keine Lust auf "traditionelles" Weihnachten haben. Wie sieht Ihr perfektes Weihnachtsfest aus? Eher wie im Werbefernsehen oder eher weit weg von Konventionen? Schreiben Sie es mir gerne: thomas.krause@stern.de.

Ängste und Depressionen bei Kindern nehmen zu

Weihnachten soll ja vor allem für die Kinder ein schönes Fest sein und eine schöne Erinnerung werden. Das haben laut einer Untersuchung der Krankenkasse viele Kinder und Jugendliche auch nötig. Denn laut dem Kinder- und Jugendreport der Krankenkasse DAK nehmen Ängste und Depressionen beim Nachwuchs immer größeres Ausmaß an. Corona, Klimakrise, Kriege – das belastet demnach besonders Mädchen.

22 von 1000 DAK-Versicherten zwischen 5 und 17 Jahren haben demnach Angststörungen – vor allem soziale Phobien und Panikstörungen. Hochgerechnet entspreche das bundesweit 230.000 Kindern und Jugendlichen. Im Vergleich zu den Daten der Corona-Pandemie sei das ein Anstieg der Zahlen um 17 Prozent. Aufgrund fehlender soziale Kontakte und Entwicklungsschritte aus der Pandemie-Zeit hätten sich vor allem Mädchen zurückgezogen und Ängste entwickelt. Auch soziale Medien spielen eine Rolle.

Die Ukraine und das 185-Milliarden-Problem

In Brüssels Geschäftszentrum steht Europas größter Kühlschrank. Siebzehn Etagen hoch, verspiegelte Glasfassade. Das Bürohaus ist der Sitz des Finanzdienstleisters Euroclear, der riesige Summen russischen Vermögens verwaltet, die seit dem Überfall auf die Ukraine eingefroren sind. Allein 185 Milliarden dieser "Frozen Assets" gehören der russischen Zentralbank. Soll man sie nutzen, quasi als Vorauszahlung russischer Reparationen, um der Ukraine zu helfen? Seit Monaten tobt um diese Frage ein erbitterter Streit. 

Der Großteil Europas sagt mit Blick auf die eigenen Staatsfinanzen inzwischen "Ja". Nur Belgiens Premier Bart De Wever stemmt sich gegen den Plan. Worum sich der Streit dreht, wie eine Lösung aussehen könnte und warum die Zeit drängt, darüber diskutieren die stern-Politikchefs Veit Medick und Jan Rosenkranz.

Und sonst? Weitere Schlagzeilen

Das passiert am Montag, dem 8. Dezember

  • Friedensplan-Beratungen mit Selenskyj, Merz und westlichen Partnern in London
  • Außenminister Johann Wadephul (CDU) holt seinen Antrittsbesuch in China nach
  • Nominierungen für die 83. Golden Globe Awards werden bekanntgegeben

Unsere stern+-Empfehlung des Tages

Gerade vor Weihnachten fällt der Verzicht auf Zucker schwer: Hier ein wenig Schokolade, da die gebrannten Mandeln vom Weihnachtsmarkt. Alles verführerisch und lecker. Vielleicht ist jetzt gerade nicht der ideale Moment, um mit dem Zuckerverzicht zu starten, aber ihr Körper wird es Ihnen danken. Was nämlich durch Zuckerverzicht alles in uns passiert, hat meine Kollegin Tina Pokern aufgeschrieben. Die Lektüre lohnt sicherlich auch als Motivationshilfe für Neujahrsvorsätze!

Wie hat Ihnen dieser morgenstern gefallen? Schreiben Sie es mir gerne: thomas.krause@stern.de. Sie können dieses Morgen-Briefing auch als Newsletter in Ihr Postfach erhalten. Melden Sie sich einfach unter folgendem Link an.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Tag! 

Passen Sie auf sich auf!

Thomas Krause

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