Noch bevor der Clip startet, eine Warnung: Language. Nudity. Violence - also explizite Sprache, Nacktheit, Gewalt. Dann: Eine saftiggrüne Gartenanlage mit Blick auf die Berge, Palmen, die Vögel zwitschern – und auf dem Rasen steht ein lederner Koffer, aus dem blutige Beine hängen. Frauenbeine. Schnitt.

Eine Frau im Negligée und artig gestylten Haaren malt sich vor einem Spiegel die Lippen rot. Und verlässt mit ihrem flauschigen Minihund die Wohnung. Im Aufzug erwartet sie Rihanna, neben ihr ein großer Lederkoffer. Der Türen schließen sich. Es plingt. Türen auf - und die Frau ist verschwunden.
Suspense, Gewalt, Blut: In ihrem Videoclip zu "Bitch Better Have My Money (BBHMM)" mutet Rihanna ihren Zuschauern einiges zu. Seit einer Woche trommelt die Sängerin für ihr Video auf Instagram, postet Ausschnitte. Schließlich hat sie mit Regie geführt. Acht Monate habe sie über das Projekt nachgedacht. „Ihr könnt euch vorstellen, wie ängstlich ich gerade bin,“ kommentierte sie bei Instagram.
Tu lieber, was ich dir sage
Der Clip übertrumpft, was schon die Lyrics des Songs angekündigt haben: Sieben Minuten Gangster-Manier. Tu lieber, was ich dir sage. Dramaturgisch kein Glanzstück, aber eher Action-Kurzfilm denn Musikvideo, mit hannibalesken Referenzen. Während der eigentliche "Hannibal"-Mime, Mads Mikkelsen, im Video bloß den farblosen Ehemann der Verschleppten spielt. Und weil der Rihannas Forderungen nicht nachkommen will, quält Rihanna seine Frau. Und quält weiter, lädt sie auf die Rückbank ihres Cabrios, hängt sie kopfüber auf, berauscht sie in einem sinistren Motel und steckt sie mehrmals in den engen Koffer zurück. Während sie mit ihren zwei Scherginnen auf einer Yacht fläzt, oder im Pool planscht.
Zum Finale dann das versprochene Blut, Rihanna wirft die Kettensäge an. Und dann zoomt die Kamera zu jenem Koffer aus der Anfangsszene, in dem keine Leiche, sondern die Sängerin liegt. Nackt, blutbeschmiert, und von Geldscheinen bedeckt. Die Schulden sind beglichen.