Gerade erst gestartet, stößt der neue Musiksender Viva Plus bereits auf harsche Kritik von Rock- und Popfans. Zahlreiche Zuschauer beschwerten sich auf der Internetseite über das Programm. Viva Plus sende »seichte Kotzpopmusik«, die Moderatoren seien »peinlich«, heißt es in den E-Mails. Der Sender will nach Angaben des Viva-Plus-Geschäftsführers Dominik Kaiser jedoch an seinem Programm festhalten. »Die neuen Moderatoren müssen sich noch entwickeln«, sagte Kaiser der dpa.
Viva Plus oder Viva 2
Viva Plus war als Nachfolger des defizitären Senders Viva 2 an den Start gegangen und fungiert nun als neuer »Zweitkanal« des Musikfernsehsenders Viva. Ziel sei es, die »Nummer zwei« im deutschen Musikfernsehen noch vor dem Konkurrenten MTV zu werden, hatte der Vorstandsvorsitzende der Viva Media AG, Dieter Gorny, zum Auftakt gesagt. Der alte Kanal Viva 2 hatte nach Angaben eines Sprechers nur geringe Marktanteile von unter fünf Prozent erreicht und war für seine frechen, teils umstrittenen Moderatoren wie Niels Ruf und Charlotte Roche bekannt.
Widerstand formiert sich
Kritische Musikfans bemängeln, dass das neue Viva Plus zu viele »Mainstream-Videos« von bekannten Stars zeige, anstatt der kreativen Alternativszene eine Chance zu geben. Unter der Internetadresse www.vivaplus.net haben sich die Gegner zu einer virtuellen Widerstandsbewegung formiert, der »Viva Zwei Resistance«.
»Gebt uns eine Chance«
»Tagsüber zeigen wir tatsächlich kommerziellere Videos, etwa von Charts-Stürmern wie Kylie Minogue«, räumte Kaiser im Gespräch ein. Für die vielen »primitiven Äußerungen« im Internet habe er jedoch kein Verständnis. »Im Spätprogramm haben auch ausgefallenere Musikstile eine Chance«, so Kaiser. Die Zuschauer sollten dem neuen Sender eine Chance geben. »Wir arbeiten noch dran.«