"Der Flensburg-Krimi: Der Fall Lorenz" Wenn ein Mord alte Wunden aufreißt

  • von Elisa Eberle
In ihrem dritten gemeinsamen Krimi ermitteln Svenja Rasmussen (Katharina Schlothauer) und Antoine Haller (Eugene Boateng) in einem sehr persönlichen Fall.
In ihrem dritten gemeinsamen Krimi ermitteln Svenja Rasmussen (Katharina Schlothauer) und Antoine Haller (Eugene Boateng) in einem sehr persönlichen Fall.
© NDR/Manju Sawhney
Im dritten "Flensburg-Krimi" werden Hauptkommissarin Svenja Rasmussen (Katharina Schlothauer) und ihr Kollege Tony Haller (Eugene Boateng) mit einem Fall aus der Vergangenheit konfrontiert: Svenjas Bruder beging vor vier Jahren angeblich Selbstmord, doch ein neuer Mord weckt Zweifel ...

"Der Flensburg-Krimi" ist eine der unregelmäßigen Fernsehreihen im Ersten: Mehr als zwei Jahre lagen zwischen dem Auftaktfilm "Der Tote am Strand" (Erstausstrahlung: November 2021) und dem zweiten Film "Wechselspiele". Ende Februar 2024 verfolgten letzteren 5,55 Millionen Menschen. Der Gesamtmarktanteil lag bei beachtlichen 20,9 Prozent. Knapp drei Jahre später gibt es nun endlich Nachschub von der Förde: "Der Flensburg-Krimi: Der Fall Lorenz" (Regie: Katrin Schmidt, Buch: Susanne Schneider, Stephan Wuschansky) ist kurz vor Weihnachten als Erstausstrahlung im Ersten zu sehen. Auf Hauptkommissarin Svenja Rasmussen (Katharina Schlothauer) und ihren Kollegen Antoine "Tony" Haller (Eugene Boateng) wartet dabei ein besonders persönlicher Fall.

Wie so oft in Küstenkrimis wird ein junger Mann tot aus dem Wasser gezogen. Er wurde offensichtlich erschossen. Bei dem Toten handelt es sich um Jasper Carstens: "Gegen ihn ist ein paarmal wegen Drogendelikten ermittelt worden", weiß Tony Haller zu berichten: "Offiziell hat er für unseren Freund Bramstedt als Skipper gearbeitet." Der einflussreiche Unternehmer Claus Bramstedt (Jörn Knebel) stand schon oft in Verdacht, Drogenhandel zu betreiben. Doch die Beweise reichten nie für eine Verhaftung aus. Ob es diesmal anders ist?

Verbindung zu einem alten Fall

In den Fokus der Polizei gerät allerdings auch Emma Lauck (Daria Vivien Wolf), die Freundin des Ermordeten. Sie ist zusammen mit ihrer dementen Mutter wie vom Erdboden verschluckt. Mit der DNA-Untersuchung des Toten nimmt der Fall schließlich eine dramatische Wendung: Die DNA wurde bereits vor vier Jahren von der Polizei erfasst, bei den Ermittlungen zum angeblichen Selbstmord von Svenjas Bruder Lorenz. Könnte es sein, dass sich Lorenz gar nicht selbst erschossen hat? Was, wenn Svenjas Vater Morten (Uwe Rohde) recht hatte, und es bei der Polizei wirklich einen Maulwurf gibt? Die Spannungen im Team, zu dem bald auch Kripo-Chef Daniel Kerner (Christian Erdmann) zählt, wachsen, und letztlich gerät sogar Toni unter Verdacht ...

"Der Flensburg-Krimi: Der Fall Lorenz" erzählt eine zutiefst tragische Geschichte, die dem Publikum die Figuren nach über zwei Jahren Pause noch einmal deutlich näher bringt. Für Regisseurin Katrin Schmidt sind es dabei vor allem die "frische Energie und Verletzlichkeit" des vergleichsweise jungen Ermittler-Duos, was den besonderen Reiz der Reihe ausmacht. "Wichtig war mir auch, die Geschichte klar in Flensburg zu verankern", betont die Regisseurin weiter: "mit der rauen Ostsee, dem Hafen und dem besonderen Grenzstadt-Flair."

Flensburg als Highlight

Tatsächlich sind die pittoresken Gässchen der Flensburger Altstadt und sonnengeflutete Förde in vielen Einstellungen zu sehen. Die Dreharbeiten fanden im April und Mai 2025 in Flensburg, Glücksburg, Hamburg und Umgebung statt. Für Hauptdarsteller Eugene Boateng waren vor allem die Tage in Flensburg ein Highlight: "Der Hafen ist einfach wunderschön, und gerade die Nachtsequenzen dort haben eine ganz besondere Stimmung", schwärmt er im Senderinterview: "Man hat zwischendurch wirklich das Gefühl, man sei im Urlaub, obwohl man eigentlich arbeitet."

In der ARD Mediathek steht "Der Flensburg-Krimi: Der Fall Lorenz" bereits am Montag, 15. Dezember, zum Abruf bereit. Informationen zu einem vierten "Flensburg-Krimi" gibt es noch nicht.

Der Flensburg-Krimi: Der Fall Lorenz – Do. 18.12. – ARD: 20.15 Uhr

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