Das Interesse an der Action-Reihe "Sarah Kohr" ist auch nach elf Jahren ungebrochen: 5,91 Millionen (Gesamtmarktanteil: 24,1 Prozent) verfolgten die Erstausstrahlung des elften Films "Sarah Kohr – Im Schatten" Anfang November im ZDF. Der Mainzer Sender sicherte sich damit den Tagessieg. Acht Wochen später ist mit "Sarah Kohr – Großer Bruder" (Regie: Kirsten Laser, Buch: Timo Berndt) nun schon der nächste Film der Reihe mit Lisa Maria Potthoff in der Titelrolle im ZDF zu sehen.
Auf einer nächtlichen Jogging-Runde stößt die Kriminalhauptkommissarin Sarah Kohr mit einem Mann zusammen, der gerade voll beladen aus einer Pizzeria kommt: "Nils, was machst du denn in Hamburg? Ist das nicht gegen deine Auflagen?", wundert sie sich. Anstatt zu antworten, ergreift der junge Mann (Steve Windolf) die Flucht. Doch Kohr spürt ihn schnell wieder auf. Sie erwischt ihn beim Versuch, eine Museumswand zu sprengen. Er ist in Begleitung von zwei Männern (Julius Nitschkoff, Boži Kocevski). Und so fliegen in den ersten fünf Filmminuten wieder mal die Fäuste. Am Ende gelingt es den Männern abermals zu fliehen.
Kommt es zum Kampf zwischen zwei Brüdern?
Doch warum ist Nils Köppke überhaupt nach Hamburg zurückgekehrt? Vor Jahren nämlich hatte Sarah Kohr ihn im Zeugenschutzprogramm unterbracht, nachdem er gegen seinen Bruder Sven Köppke (Jakob Diehl) ausgesagt hatte. Gemeinsam hatten sie mehrere Raubüberfälle mit Sprengstoff begangenen, bis Nils ausstieg.
"Sein Zeugenschutzbeauftrager sagt, es gab keine Anzeichen für das hier", erklärt Staatsanwalt Anton Mehringer (Herbert Knaup): Unter einer neuen Identität habe er sich ein Leben in Regensburg aufgebaut. Er studierte Mathematik und wurde Statiker. Nils' Bruder Sven hingegen kam nach der Aussage seines Bruders lebenslang hinter Gitter. Er schwor Rache, was die Rückkehr von Nils noch leichtsinniger erscheinen lässt. Also: Was treibt ihn an, plötzlich wieder kriminell zu werden?
Die Gefahrenlage verdichtet sich, als Sarah Kohr erfährt, dass Sven Köppke aus "humanitären Gründen" vorzeitig aus der Haft entlassen wurde: "Bauchspeicheldrüsenkrebs, Stadium vier, austherapiert", erklärt die behandelnde Gefängnisärztin (Jasmin Gerat): "Er hat vielleicht noch zwei, drei Wochen." Wird er diese nun für Rache nutzen? Sorgen bereitet jedoch auch der für seine Gewaltausbrüche berüchtigte Häftling Mark Obsian (Martin Wuttke): Er und seine Leute scheinen irgendwie in den Fall verwickelt ...
Kampfintensive 90 Minuten
In 90 spannenden Filmminuten erzählt "Sarah Kohr – Großer Bruder" einen Kriminalfall, in dem mehrere Parteien mit- und gegeneinander für ihre jeweiligen Ziele zu kämpfen scheinen. Das Markenzeichen, der körperliche Einsatz von Hauptdarstellerin Lisa Maria Potthoff, kommt dabei wieder nicht zu kurz.
Die Schauspielerin verfolgt die Kampfkunst auch als privates Hobby: "Zur Kampfkunst kam ich, als ich drei Monate lang für einen ARD-Film trainieren sollte", erzählte sie vergangenes Jahr im teleschau-Interview: "Schnell wurde mir klar: Ich habe hier was angefangen, von dem ich nicht mehr die Finger lassen kann. Das hatte anfangs eher einen rein sportiven Reiz. Nämlich das Auseinandersetzen mit den eigenen Grenzen. Mit der Erkenntnis, dass man körperlich mehr aus sich rausholen kann, als man gedacht hätte. Aber die Kampfkunst betrachtet die menschlichen Werte auch philosophisch, das gibt mir sehr viel. Mein Leben hat sich positiv verändert dadurch."
In der ZDFmediathek ist "Sarah Kohr – Großer Bruder" bereits ab Samstag, 20. Dezember, abrufbar. Ein 13. Film unter dem Arbeitstitel "Sarah Kohr – Tödliches Wasser" wurde im Sommer gedreht.
Sarah Kohr – Großer Bruder – Mo. 29.12. – ZDF: 20.15 Uhr