Karl Lauterbach ist Stammgast und nutzt Markus Lanz' gleichnamige Talkshow als Plattform, um die Menschen über das Coronavirus und seine Gefahren aufzuklären. Immer wieder kommt es in der Sendung des gebürtigen Südtirolers Lanz zu Streitgesprächen, Lanz selbst ist meistens mittendrin.
Das hat ihm in den vergangenen Monaten zu diversen Quoten-Hochs verholfen. Im Interview mit dem Branchenmagazin "Journalist" hat Lanz jetzt verraten, was seine Sendung in dieser Zeit ausmacht.
Markus Lanz spricht über seinen Pandemie-Erfolg
"Den populistischen Ausfallschritt für den schnellen Applaus traut sich heute kaum noch einer", sagt er über das fehlende Studio-Publikum. "Die Stille im Studio hat die Sendung intensiver gemacht", resultiert er daraus. Gut möglich also, dass man beim ZDF darüber nachdenken wird, wie es weitergeht, wenn die Pandemie irgendwann vorbei ist.
Lanz übt in dem Interview aber auch Kritik an sich und seinem Moderationsstil. Dass er seinen Gästen immer sehr nahe kommt und sie nahezu löchert, hat ihm in der Vergangenheit oft Kritik beschert. "Als Gastgeber so herumzuzappeln, wie ich das manchmal mache, und dabei immer näher an den Gast heranzurücken, wirkt über den Bildschirm viel zu raumgreifend und verstößt eigentlich gegen jede Fernsehregel", sagt er selbst.

Kritik an Sendezeiten
Doch er brauche "diese Nähe zum Gegenüber". Sie habe ihm zu guten Situationen verholfen, beispielsweise als er Friedrich Merz provozierte oder Markus Söder aus der Reserve locken wollte. "Wenn es zumindest gelegentlich mal einen Augenblick der Wahrhaftigkeit gibt, freue ich mich", erzählt er.
Einzig die Sendezeiten und die damit zusammenhängende fehlende Verlässlichkeit kritisiert der 52-Jährige. "Wir werden da manchmal unglaublich herumgeschoben", sagt Lanz. "Wer eine Sendung kaputtprogrammieren will, nimmt ihr jede Verlässlichkeit", moniert er. Die Zuschauer scheint es bislang nicht allzu sehr zu stören – selbst wenn sie die Sendung vor dem Fernseher mitverfolgen müssen und nicht mehr im Studio.
Quelle: "Journalist"