Bei seinem letzten Auftritt bei "Sing meinen Song" musste Xavier Naidoo die Rolle des Gastgebers verlassen. Denn in der neunten Folge standen seine eigenen Lieder im Zentrum. An seiner Stelle schlüpfte Samy Deluxe in die Rolle des Moderators - und gab damit einen Vorgeschmack auf die Zeit nach Naidoo. Denn der Mannheimer verlässt nach drei Staffeln das Tauschkonzert, das unter seiner Ägide zu einer der erfolgreichsten Musikshows der letzten Jahre aufgestiegen ist.
Zum Abschluss ehrten die nach Südafrika gereisten Musiker noch einmal das künstlerische Schaffen Naidoos. Samy Deluxe eröffnete den Abend: "Ich bin der Host deiner Show. Du bist heute mein Gast. Ich werde dich heute interviewen und dir hoffentlich einen wunderbaren Abend bereiten." Reihum gaben die Künstler Xaviers Songs zum Besten.
Nena machte den Anfang mit Naidoos mit "Frei sein" und verwandelte Naidoos ersten Hit in einen Rocksong. Funksänger Seven lieferte eine herrlich entschleunigte Version von "Das hat die Welt noch nicht gesehen" ab. Nur wenig veränderte Annett Louisan an "Ich wär' gar nichts ohne dich", das der Originalversion sehr nahe kam.
"Sing meinen Song" sucht einen neuen Moderator
Wolfgang Niedecken verwandelte Naidoos "Was wir alleine nicht schaffen" in seiner typischen Art in eine Kölschrock-Nummer. Und auch The BossHoss machten das, was sie am besten können: Sie kleideten "Schau nicht mehr zurück", Naidoos Zusammenarbeit mit Kool Savas, in einen coolen Country-Song.
Künstlerisch interessant wurde es, als Samy Deluxe ans Mikro trat. Der Hamburger Rapper brachte eine Reggae-Vibe in "Alles kann besser werden" rein und nahm sich die Freiheit, die Texte zu variieren. Mit Naidoos Optimismus könne er nichts anfangen, sagte Deluxe: "Ich bin Pessimist mit Augenzwinkern." Für seine Herangehensweise hatte er auch den passenden Begriff parat: "Bobtimismus".
Und dieser "Bobtimist" hatte seine Aufgabe so gut gemacht, dass er den Preis für den "Song des Abends" bekam. Und auch seinen anderen Job erledigte Samy Deluxe zur vollsten Zufriedenheit aller: Als Moderator verströmte er eine derart angenehme Atmosphäre, dass er nicht nur für "bild.de" der "heiße neue Anwärter auf Naidoos Gastgeber-Thron" ist.
