- 4 von 5 Punkten
- Ein "Tatort", der alles liefert, was man von einem Til-Schweiger-Krimi erwartet
Worum geht's?
Nick Tschiller (Til Schweiger) ist nach wie vor vom Polizeidienst suspendiert und wartet auf sein Disziplinarverfahren. Um zu sich zu kommen, ist er auf die Nordseeinsel Neuwerk gezogen, wo er bei der Betreuung von schwer erziehbaren Jugendlichen mithilft. Eigentlich das ideale Refugium, um Ärger zu vermeiden: Die Fähre kommt hier nur einmal am Tag. Doch eines dieser Schiffe hat seinen Ex-Kollegen Yalcin Gümer (Fahri Yardim) an Bord. Der LKA-Beamte wollte zwei Kronzeugen in Sicherheit bringen und wurde überfallen. Einer kam dabei ums Leben, den anderen will Gümer nun bei Tschiller verstecken. Doch wirklich in Sicherheit ist dieser auch auf Neuwerk nicht: Bei der Polizei gibt es offenbar einen Maulwurf...
Warum lohnt sich dieser "Tatort"?
Optisch ist dieser Film ein Genuss: Die Kulisse wechselt sich zwischen idyllischen Küstenaufnahmen der Insel Neuwerk und Luftaufnahmen der Hafenmetropole Hamburg ab. Diesen Film kann man auch genießen, wenn einen die etwas überladene Geschichte um eine Punkband, Drogen und Kinderpornografie kalt lässt.
Was stört?
Wer komplexe Charaktere und tiefschürfende Dialoge erwartet, könnte hier - wie bei allen Schweiger-"Tatorten" - enttäuscht werden: Auch "Tschill Out" ist wieder ein Actionkracher geworden, bei dem die Spannungskurve im Vordergrund steht.
Die Kommissare?
Es dauert keine zehn Minuten, da landet Nick Tschiller schon wieder mit einer Frau im Bett. Doch der einstige Casanova früherer Tage ist nur ein Schatten seiner selbst. Seit dem Tod seiner Exfrau ist er schwer traumatisiert und leidet unter Ladehemmung. Seine Tochter Lenny (Luna Schweiger) ist vor ihm nach Australien geflohen, um zu sich zu kommen. Eigentlich bräuchte Tschiller dringend eine Therapie. Stattdessen mimt er lieber den harten Kerl.

Ein- oder Ausschalten?
Ein spannender Krimi vor herber Küstenkulisse - diesen "Tatort" können Sie guten Gewissens einschalten.