Die idyllische Lage in einer oberbayerischen Bilderbuchlandschaft – vor Bergpanorama und am Rande des schönen Staffelsees – täuscht: Die BG Unfallklinik Murnau, die im Mittelpunkt der ZDF-Vorabenddokumentation "Die Lebensretter von Murnau – Einsatz am Limit" steht, ist eines der größten Spezialkrankenhäuser Deutschlands. Im Minuten- und Stundentakt werden hier Verletzte von Wander-, Kletter- oder Ski-Unfällen eingeliefert, nicht selten sogar direkt mit dem Hubschrauber.
Es sind Fälle mit schwersten Komplikationen, bei denen es womöglich um wenige Herzschläge geht, die über Leben und Tod entscheiden. In fünf Folgen erzählt die neue Reihe von der extrem belastenden, aber eben auch segensreichen Arbeit der Ärztinnen und Ärzte, der Pflegekräfte sowie Therapeutinnen und Therapeuten im Klinikalltag. Alles dreht sich um Fälle, die vom Unfall bis zur Rückkehr ins frühere Leben begleitet werden.
Von der Skipiste in den Abgrund
Es sind nicht nur die Sekunden, die alles bei der Rettung, Bergung und wenig später in der Notaufnahme entscheiden. Es sind vor allem auch die wenigen Augenblicke davor, die ein Leben komplett umkrempeln können. Wer in Murnau behandelt wird, hatte den Morgen in der Regel damit begonnen, sich auf einen wahren Traumtag – in den Bergen, auf kurvigen Straßen oder auf der Skipiste – zu freuen. Dann kann eine Unachtsamkeit oder eine tragische Verkettung von Ereignissen zu lebensbedrohlichen Situationen führen.
So lernt man in der ersten Ausgabe der Reihe unter anderem eine 16-Jährige kennen, die beim Skifahren verunglückt und nun um ihre Milz bangen muss. Die junge Frau verliert auf der Piste die Kontrolle über ihre Bretter und fährt in einen Abgrund. Dort prallt sie hart gegen einen Baumstamm. Ebenfalls in höchster Lebensgefahr: ein 19-Jähriger, der mit einer komplizierten Schulterverletzung eingeliefert wird. Der junge Eishockeyspieler geriet in einen schrecklichen Motorradunfall. Nun steht die Zukunft seiner bisherigen Sportkarriere in den Sternen.
Hoffen auf bessere Wertschätzung
Im Interview blickt Raphael Bender, Oberarzt, Anästhesie, Intensiv- und Schmerzmedizin an der BG Unfallklinik Murnau, auf die Anfrage des ZDF zurück, Dreharbeiten mitten im hektischen Krankenhausbetrieb zuzulassen. "Wir haben die Entscheidung entspannt und professionell aufgenommen. Solche Presseanfragen erhalten wir regelmäßig, und wir wurden im Vorfeld, ehe die endgültige Entscheidung getroffen wurde, auch sehr ausführlich informiert und haben die verantwortlichen Köpfe der Produktionsfirma persönlich kennengelernt", erinnert er sich. "Es reißt sich grundsätzlich niemand darum, von der Kamera beobachtet zu werden, aber eine gute und professionelle Berichterstattung über unsere Arbeit ist in Maßen natürlich in Ordnung und auch wichtig."
Seine Hoffnung ist, dass durch die Filmarbeiten der Alltag der Mediziner sowie Rettungs- und Pflegekräfte mehr öffentliche Wertschätzung erhält. So wäre es für Bender hilfreich, "wenn durch diese Dokuserie klarer für viele Zuschauerinnen und Zuschauer wäre, wie komplex das Zusammenspiel der vielen Akteure ist nach einem Notfall und dem abgesetzten Notruf", sagt er. "Das beginnt bei der Leitstelle, geht weiter mit den Kollegen vom Rettungsdienst, den Notärzten und dann natürlich bei uns hier in der Klinik. Für so ein tolles System können wir alle dankbar sein und sollten es nicht überstrapazieren."
Die insgesamt fünf Folgen von "Die Lebensretter von Murnau – Einsatz am Limit" werden jeweils mittwochs um 19.25 Uhr im ZDF ausgestrahlt.
Die Lebensretter von Murnau – Einsatz am Limit – Mi. 19.11. – ZDF: 19.25 Uhr