"In meine Nase", "ins Ohr meiner Katze", "in den Mund", das waren die Antworten auf Platz 2, 3 und 6, die 100 Menschen auf die Frage "Wo haben Sie zuletzt ihren Finger hineingesteckt?" gaben. Wir sind in den USA, im Fernsehen, in der fast 40 Jahre alten Show "Family Feud", in der zwei Familien gegeneinander antreten. Wir erinnern uns noch an die deutsche Coverversion, "Familien-Duell", die Werner Schulze-Erdel zwischen 1992 und 2003 moderierte.
Als Kevin Muccular auf die Frage antworten soll, zögert er einen Moment, denkt nach, wirft einen Blick nach rechts, wo seine Frau Ryan neben ihm steht. Und dann sagt er's: "In meine Frau, Steve." Steve Harvey, erfahrener Comedian und eigentlich durch nichts zu erschüttern, fällt die Kinnlade herunter, Ryan schließt die Augen. Er hat es wirklich gesagt. In Amerika. Einem Land, das so prüde wie bigott mit dem Thema Sex umgeht. Im Fernsehen. In einer Familiensendung.
Kevins Frau erholt sich erstaunlich schnell und klatscht sich mit ihrem Mann ab. Das Publikum – johlt! "Gute Antwort, gute Antwort, Kevin!", hallt es von den Zuschauerplätzen. Und auch in den sozialen Medien – nahezu Ruhe. Oder die Tränendes-Gelächter-Smilies. Keine Hater. Auf Youtube wurde die "Family Feud"-Sequenz fast eine halbe Million mal gesehen – nicht ein negativer Kommentar. Finden die Debatten um Familientauglichkeit woanders statt oder haben die Amerikaner sich entspannt?
Kevin Muccular jedenfalls feiert sich, denn Steve Harvey machte ihm ein fettes Kompliment: "Ich habe schon viele gute Antworten gehört. Aber das war die beste Antwort aller Zeiten!"
