Interview Paris spricht

  • von Frank Siering
Zum ersten Mal seit ihrem Gefängnisaufenthalt hat die Hotelerbin Paris Hilton über ihren Aufenthalt in der Zelle berichtet. Im Interview mit Larry King erzählt sie über den schlimmsten und den schönsten Moment. Und wie sie sich vor Polizistinnen nackt ausziehen musste.

Paris kam standesgemäß zum Interview mit CNNs Larry King. Drei Limos im Schlepptau, Tante Kyle und ein paar Bodyguards dabei. Die Haarverlängerungen waren wieder da, das dick aufgetragene Makeup ebenfalls. Aber im Studio gab sich die Hotelerbin doch eher demütig. Das Gefängnis habe sie für immer verändert, sagte, sie. Ein Interview-Protokoll:

Die Nacht, als sie ins Gefängnis musste:

"Ich habe die MTV-Awards als Camouflage benutzt, weil ich nicht mit einer ganzen Batterie von Fotografen im Knast anrücken wollte. Deshalb bin ich während der Veranstaltung aufgestanden und bin still und heimlich ins Gefängnis gefahren."

Ihre erste Nacht im Gefängnis:

"Ich hatte große Angst. Aber ich habe mir immer wieder selbst gesagt, dass ich da jetzt durch muss, dass ich das schaffen kann. Das hat mir geholfen."

Über die angeblichen Panik-Attacken:

"Das stimmt. Die ersten Tage waren extrem schwierig für mich. Ich lag praktisch die ganze Zeit in Fötus-Position auf dem Bett und habe nur geweint."

Der Moment, an dem sie entlassen wurde:

"Das war der wohl glücklichste Moment in meinem Leben. Die frische Luft, die Sterne am Himmel. Es war wunderbar. Dann sah ich meine Mutter. Es ist ein Gefühl, das ich kaum beschreiben kann."

Das Essen im Gefängnis:

"Es war schrecklich. Zum Lunch gab es ein Schinken-Sandwich. Die Insassen nannten es 'Mystery Meat', weil keiner so genau wusste, was das für Fleisch war. Es stimmt übrigens nicht, dass ich total abgenommen habe im Knast."

Was versteckte sich hinter dem Gerücht, sie sei schwerkrank?:

"Ich hasse es, allein zu sein. Und ich leide unter Klaustrophobie. Seit meinem 12. Lebensjahr nehme ich Medikamente gegen ADD (Attention Deficit Disorder). Das beeinflusst aber meine täglichen Aktivitäten nicht."

Was sie im Gefängnis gelernt hat:

"Ich bin sogar ein bisschen glücklich, dass das alles passiert ist. Ich bin heute stärker denn je. Es war so eine Art versteckter Segen für mich, weil ich im Gefängnis als Mensch gewachsen bin. Ich möchte anderen helfen, denen es nicht so gut geht wir mir, will Frauen helfen, den schlimmen Zirkel zu durchbrechen. Ich bin heute ein anderer Mensch."

Über ihre Fehler:

"Ich habe Fehler gemacht. Jeder Mensch macht Fehler. Ich habe falsche Entscheidungen getroffen, falsche Freunde um mich herum versammelt. Viele dieser 'Freunde' habe ich ad acta gelegt."

Über Ihr Tagebuch:

"Ja, ich habe ein Tagebuch geführt im Gefängnis. Darin habe ich über Scheidewege geschrieben, über meine Mithäftlinge. Ich musste mich erst einmal wirklich kennenlernen, mich erforschen. Der Aufenthalt im Gefängnis hat mir dabei geholfen."

Über den schlimmsten Moment im Gefängnis:

"Das war wohl der Vatertag. Ich bin meinem Vater und auch meiner Mutter sehr nahe. Am Vatertag durften sie mich für 30 Minuten besuchen. Ich konnte meinen Dad nicht umarmen, weil ich ihn nur durch eine Glasplatte gesehen habe. Das war der wohl schrecklichste Moment. Und das Strip-Searching war auch unangenehm. Ich musste mich vor Polizistinnen nackt ausziehen."

Über das Partygirl Paris Hilton:

"Das ist für immer vorbei. Ich bin eine Geschäftsfrau, die ihr eigenes Geld verdient, die täglich Meetings mit Angestellten und Partnern hat. Ich bin ein sozialer Mensch, das stimmt wohl. Und ich habe noch nie Geld von meinen Eltern bekommen. Mein Geld verdiene ich selbst."

Über Nicole Richie:

"Sie ist wie eine Schwester für mich. Ich mache mir Sorgen um sie und hoffe, dass sie nicht wie ich ins Gefängnis muss."

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